Kei ging Yukio besuchen.
"Yukio. Erinnerst du dich an den Tag, an dem wir uns begegnet
sind?" fragte er ihn bei einer Tasse heißem Tee in dessen Haus.
"Ja."
"Dieser Typ von dem Tag, du weißt, welchen ich meine. Er ist
wieder da."
Yukio stutzte leicht. "Ich dachte, der wäre verschwunden,
untergetaucht oder so."
Kei nickte. "Wo auch immer er die letzten Jahre war, jetzt ist
er wieder da - aber was will er?"
Yukio wusste, von wem Kei sprach. "Hm, keine Ahnung. Er ist doch
kurz nach deinem Vater verschwunden, vielleicht kennen sie sich und
Kira ist nicht tot, wie alle glauben?"
Es begab sich, dass Akira nach relativ zielloser Bahnfahrt in
Shinjuku auftauchte und sehr bald wieder Anschluss fand. Er hatte
nichts zu tun und wollte nicht denken müssen, also versuchte er,
sich in irgendeinen Nachtclub hineinzumogeln. Verflucht sei seine
Jugend, es misslang ihm die ersten Male natürlich, bis er von einer
Gruppe junger Männer mitgenommen wurde, der er eine plausible
Geschichte von seinen Freunden in ebendiesem Laden auftischte - die
ihm natürlich niemand glaubte, aber dennoch schleusten sie ihn mit
ein. Drinnen zeigten sich die Jungs sogar noch spendabel und gaben
ihm Getränke aus.
Nach kurzer Zeit, als sie zu fünft - inklusive Akira - auf einer
runden Polsterbank um einen niedrigen Tisch herumsaßen, fragte einer
mit einem süffisanten Grinsen, wo denn die Freunde seien, die Akira
sich erlogen hatte. Der sah nur alle der Reihe nach an, um beruhigt
festzustellen, dass dieser Watanabe, der ihn gefragt hatte, der
einzige zu sein schien, den das interessierte, und zuckte
gleichgültig mit den Schultern.
"So wie ich das sehe, sitzen die hier um uns herum." Das
brachte ihm Gelächter und ein Schulterklopfen ein.
Kei erfuhr währenddessen, dass der Typ, den er damals unter dem
Namen Ryuji gekannt hatte, definitiv wieder in der Stadt war. Das
konnte nur Stress bedeuten.
"Kira hat man nicht gesehen, vielleicht stimmen die Gerüchte
aber und er lebt noch. Was Ryuji betrifft, der lebt auf jeden Fall
noch. Er wurde nahe Tokyo gesehen. Kei, wie viele Vampire gibt es
ungefähr, weißt du das?"
Kei sah ihn ahnungslos an. "Nein. Ich kenne nur zwei außer mir
selbst. Und 'kennen' ist schon eine Übertreibung."
Bald verabschiedete er sich von Yukio und machte sich mit vielen
unliebsamen Informationen wieder auf den Heimweg, welchen er zu Fuß
zurücklegte. Sehr lange brauchte er dennoch nicht. Am späten Abend
war er in seiner Wohnung angekommen. Akira war nicht dort. Nur das
Notenblatt, das er am Morgen auf dem Wohnzimmertisch hinterlassen
hatte. Kei setzte sich - seine nassen Kleider hatte er bereits in die
nächste Ecke geworfen - an den Tisch und nahm das Blatt zur Hand.
Sah es an.
Ein Notenblatt? Er mochte Notenblätter seit dem von Colins
Geigenlehrer am frühen Morgen nicht mehr so gern.
Kei las es sich durch.
Dein Herz... Und ich gebs auch nicht mehr zurück... dachte er
beim Lesen und legte das Blatt auf den Verstärker seiner Gitarre.
'Ich hab auch nicht vor, es zurückzugeben,' schrieb er auf ein
kleines Notizblatt, das er an die Stelle legte, an der das Notenblatt
gelegen hatte.
Irgendwann ging Kei wieder nach draußen um sich Abendessen zu
beschaffen.
Nach einer hastigen aber gründlichen Dusche schlich sich Akira
irgendwann in der zweiten Nachthälfte eilig aus dem Stundenhotel und
rannte und kletterte durch Seitengassen und möglichst dünn
bevölkerte Straßen, bis er es in irgendeiner Wohngegend am Rand
irgendeines kleinen Parks mit Spielplatz wagte, anzuhalten. Auf dem
Spielplatz befand sich ein kleines Holzhäuschen mit Klettergerüst.
Da kroch er hinein, um sich zusammenzurollen.
Kei ließ die blutleere Leiche auf einem Dach liegen und stürzte
sich filmreif zurück in die Nacht. Er befand sich in einer ruhigen
Wohngegend. Das Dach von dem er sich fallen ließ gehörte zu einem
Supermarkt. Als er sich umsah, stand er am Rande eines kleinen Parks.
Er schlenderte hindurch. An einer seiner Hände klebte Blut.
Akira schniefte und sang leise, um sich zu beruhigen. Es
funktionierte nicht, aber es war zumindest eine kleine Ablenkung.
Auch wenn ihn das Lied noch schlechter stimmte, weil es ein Volkslied
war, das ihn an Colins Opa erinnerte.
Als Kei sich gerade auf eine Mauer nahe eines kleinen Spielplatzes
setzen und rauchen wollte, hörte er eine Stimme. Die Zigarette
rauchte er trotzdem. Nur ging er dem leisen Gesang nach, der an sein
Ohr drang. Es war ruhig und langsam, in Englisch aber durchsetzt mit
Vokabeln, die man nicht in der Schule lernte, und mit einem starken
Akzent aus gerollten Rs und breiten Vokalen.
"Sing me a song of a lad that is gone, say, could that lad be I?
Merry of soul he sailed on a day, over the sea to Skye."
Akira lag auf dem Rücken, die Füße aufgestellt und trotzdem aus
der Tür des Minihäuschens herausragend, und hatte die Arme über
die Augen gelegt.
"Many's the lad fought on that day, well the Claymore could
wield, when the night came, silently lay dead on Culloden's field."
Kei ging zu dem kleinen Häuschen und sah hinein. Was er da sah,
gefiel ihm nicht - ganz und gar nicht.
"Was ist passiert?"
Erschrocken setzte Akira sich auf.
"Ich bin's. Was machst du hier?" sagte Kei halbwegs ruhig.
Da lässt man ihn mal allein und er schlittert in die nächste
Katastrophe...
"Was machst du hier? Tokyo ist so groß, warum..."
Er sah Kei nicht an, sondern blickte nur auf dem Boden herum und
sortierte seine Beine, bis er sich an die Wand lehnte und die Kapuze
über den Kopf zog. Seine Haare waren von der Dusche noch feucht und
er roch nach Seife.
"Selbiges gilt für dich. Was ist passiert?"
"Äh..." Scheiße. "... Ich habe jemanden
gegessen." Das stimmte zwar, war aber bei Weitem nicht alles. Er
hoffte, dass Kei nicht weiter fragen würde und dass ihm nicht
auffiel, wie sauber seine Kleider noch waren und dass er wie immer
Fünfe gerade sein lassen würde. Damit das funktionierte, durfte er
ihm aber nicht ins Gesicht sehen. Er würde seine Pupillen sehen und
wusste es immer, wenn er log. Also kratzte er auf dem sandigen Holz
zwischen seinen Beinen herum und sah auch nur dorthin.
"Das erklärt nicht, dass deine Klamotten sauber sind und du
frisch geduscht hier herumliegst. Was ist noch passiert?"
"Was verhörst du mich hier, darf man sich nicht zwischendurch
mal waschen? ... Könntest du auch mal tun, du bist voller Blut."
"Wenn du von einer Scheiße in die nächste schlitterst, werd
ich das wohl dürfen, ja. Also. Klartext." Er sah Akira direkt
an. Den Kommentar von wegen Blut überhörte er einfach.
"Ein paar Geheimnisse sollte man für sich behalten. Deine
Worte." Seine Stimme kratzte. Immerhin weiß ich jetzt, dass
Sex und Essen zusammengehören. Wieder was gelernt, dachte er
grimmig bei sich.
"Sollte man, ja. Dazu zählt nicht die Sorte, die begründet,
warum man berauscht auf nem Spielplatz herumliegt, also raus damit."
"Nein." Das kam aggressiver heraus, als er wollte. Hör
auf. Das willst du nicht hören. Er zog sich die Kapuze noch
weiter ins Gesicht und hielt sie dort fest, indem er die Ellenbogen
auf die Knie stützte und sich die Hände auf den Kopf legte. Der
Vampir verschränkte die Arme vor der Brust. Er wurde ungeduldig.
"Lass mich raten. Es ist etwas so schreckliches, dass es dich
umbringt es mir erzählen," sagte er mehr als genervt. Akira
musste lachen, aber sein Humor verflog sofort wieder.
"Wäre das witzig!" rief er aggressiv aus, "Wenn mich
das umbringen würde! Lass es uns ausprobieren, vielleicht
falle ich ja tot um!" Er funkelte Kei an.
"Wenn du eh nicht draufgehst, kannst du auch reden." Er
stand vor dem Eingang des kleinen Stelzenhäuschens.
"Und wenn ich nicht davon sterbe, kannst du das erledigen,"
bot Akira giftig an. Er krabbelte auf allen Vieren zum Eingang, um
Kei ganz dicht ins Gesicht zu sehen. Kei blickte ihn sauer und kalt
an.
"Mit dem größten Vergnügen," erwiderte er.
"Abgemacht," sagte Akira leise und beugte sich vor, um Kei
sanft ins Ohr zu flüstern. "Watanabe Michio war sehr gut im
Bett. Er hatte einen sehr-"
Kei schlug ihm direkt in die Magengrube, und zwar hart.
"Gut zu wissen." erwiderte er.
Mit einem Ächzen krümmte Akira sich zusammen und schaffte es gerade
noch, sich an dem kleinen Vorsprung festzuhalten, um nicht an Kei
vorbei in den Sandkasten zu kippen. Er schluckte und konzentrierte
sich darauf, seine Watanabemahlzeit drinzubehalten. Beim Keuchen fiel
ihm wieder ein, dass er gar nicht atmen musste und ließ das dann
auch bleiben. Es tat natürlich trotzdem weh und als er Kei ansehen
wollte, kam ihm der Schmerz in die Quere und ließ ihn stattdessen
den Kopf gesenkt und die Augen zugekniffen behalten.
Kei wartete und machte keine Anstalten ihn vom Umkippen oder Taumeln
abzuhalten.
Nach viel zu langen Sekunden konnte er seinen Bauch loslassen und sah
Kei wieder an. Er lächelte ein bisschen und hoffte, dass das eher
gehässig als schmerzerfüllt aussah.
"Wars das schon?" Komm schon, bring mich um.
Kei schlug nochmal zu, härter als beim ersten Mal.
Akira keuchte und fiel diesmal wirklich von diesem Brett herunter in
den Sand, wo er gleich auf allen Vieren ein paar kleine Stücke
Watanabe ausspuckte. Das Blut, das mit herauskam, wurde im Sand zu
kleinen schwarzen Knubbeln, die Akira fasziniert anstarrte.
"Er war aber nicht so gut wie du," keuchte er und erwartete
den nächsten Schlag. Oder Tritt? Seine Hände und Füße kribbelten.
Kei trat ihn beinahe in sein Erbrochenes.
Akira rollte sich ächzend zur Seite und widerstand der Versuchung,
sich zusammenzurollen. Der Schmerz war total okay. Und alles, was ihm
jetzt passierte, würde entweder bald verschwunden sein oder ihn
umbringen. Beides war gut. Besonders, weil es Kei war.
Er wischte sich mit dem Ärmel über den Mund und mit der Hand über
die Augen. Irgendwie waren sie nass geworden und das behinderte
seinen Blick auf Keis schöne Wut.
"Du bist viel... ernster und leidenschaftlicher," murmelte
er.
Das ignorierte Kei völlig, er hörte ihn kaum, stattdessen trat er
nochmal zu. Zweimal. Wieder schickte er den Kleineren auf den Boden.
Akira stöhnte zwar vor Schmerzen auf, hörte aber trotzdem deutlich
das Knacken, dem noch ein weiterer, stechender Schmerz in der Brust
folgte. Er lag auf dem Rücken.
"Es gibt noch mehr," röchelte er. Wenn du mich jetzt
wirklich umbringst, muss ich das vorher gesagt haben.
Kei stand über ihn gebeugt. "Das da wäre?"
Er holte kratzend Luft und sah Kei schmerzerfüllt an.
"Das Foto, das du mir von dir geschickt hast, als du mir gedroht
hast, weißt du? Das habe ich seit dem Abend immer als Wichsvorlage
benutzt."
Und ich dachte, du hättest was wichtiges zu sagen. Kei trat
nochmal richtig zu, diesmal hörte er das Knacken. Er hatte Akiras
Arm voll erwischt.
"Hmf! Das wollte ich dir erzählen, aber dann kam was
wichtigeres dazwischen -" Er kniff die Augen zusammen und hielt
sich den gebrochenen Arm mit dem anderen. "Montagnacht nämlich,
nach dem Hotel, als ich mich in dich verliebt habe. Arrh..." Er
rollte sich auf die Seite und schloss nun doch ganz die tränenden
Augen.
Kei stand noch immer mit kalten Blick etwas über ihn gebeugt, ließ
ihn reden, wartete, dass er den Satz beenden würde.
"... und es tut mir Leid, dass ich dir das Leben schwer mache...
hng... anstatt dir nützlich zu sein... obwohl du selbst nichts dafür
kannst..." ächzte er in den Sand. "... Wir hätten einfach
da an deiner Wand stehenbleiben sollen."
Kei hörte zu. Was er darauf erwidern sollte, wusste er nicht.
Immerhin tat es ihm nicht Leid, Akira gerade in diesem Moment zu
verprügeln.
"Vielleicht hätten wir das..." sagte er leise und ging.
Er ließ etwas fallen, so dass Akira es finden musste. Es war der
Wohnungsschlüssel.
Als er selbst zuhause ankam, nahm er das Fenster, das er aufbrach und
von drinnen wieder schloss. Er ging Duschen.
Akira nahm sich den Schlüssel, der neben ihm in den Sand gefallen
war und lag noch ein bisschen weinend herum, bis seine Verletzungen
wieder verschwunden waren. Das dauerte etwas länger als beim ersten
Mal. Vielleicht lag das an ihrer Schwere oder an seinem Gemüt. Als
er sie nicht mehr spürte und nur noch sein Arm so etwas ähnliches
wie leichten Muskelkater aufwies, stand er langsam auf und schüttelte
sich den Sand aus den Kleidern, so gut es ging. Dann machte er sich
auch auf den Heimweg.
Mit dem Schlüssel betrat er Keis Wohnung auf konventionellem Weg.
Unterwegs hatte er über Möglichkeiten der Entschuldigung oder
Wiedergutmachung nachgedacht, aber die üblichen weltlichen
Geschenke, die ihm so einfielen, würde Kei nicht zu schätzen
wissen. Er selbst würde sie auch nicht schätzen. Vielleicht musste
er sich jetzt einfach nur beweisen.
Als er den Flur betrat, die Tür hinter sich schloss und sich die
Schuhe auszog, rauschte im Badezimmer Wasser. Kei bekam nicht mit,
wie Akira nachhause kam und blieb lange unter dem heißen
Wasserstrahl stehen. Er badete selten, ging aber umso häufiger
Duschen.
Das Blut, das seine Hände und Arme geziert hatte, war verschwunden.
Es lief Musik, die noch mehr dazu beitrug, dass Kei nichts mitbekam.
Akira tauschte seine Kleider gegen frische aus, warf dabei einen
flüchtigen Blick auf die Waffenkiste auf dem Schrank, und ging dann
in Boxershorts und T-shirt ins Wohnzimmer, wo er sich das Booklet der
laufenden CD nahm und im Schneidersitz bei der Anlage sitzend die
Texte mitlas.
Kei dachte nicht daran, aus der Dusche herauszukommen.
Als die CD zuende war, legte Akira eine neue ein, von der er glaubte,
sie habe die gleiche oder eine ähnliche Richtung und setzte sein
Mitlesen fort.
Kei wunderte sich kurz, warum da was anderes lief, beließ es aber
dabei.
Nach einer Ewigkeit kam er dann mal unter dem heißen Wasserstrahl
hervor und ging leise ins Schlafzimmer um sich Klamotten zu suchen
und anzuziehen. Eine Trainingshose und ein Tanktop, mehr nicht. Die
nassen Haare trocknete er mit einem Handtuch notdürftig und begann
sich zu fragen, ob Akira noch immer dort im Sand lag.
Der hatte sich in der Zwischenzeit die wilden roten Locken
zusammengebunden und lag nun auf dem Rücken auf dem Boden herum.
Diese Booklets waren nett gestaltet und die Texte interessant.
Kei lag auf dem Bett und lauschte der lauten Musik.
Als auch diese CD zuende war, ließ Akira noch ein Lied wiederholen,
das er gut fand und legte sich das kleine Heftchen aufgeschlagen aufs
Gesicht.
Als das Lied sich wiederholte stutzte er. Er hatte was anderes an der
Anlage eingestellt. Das sollte sich nicht wiederholen. Leise ging er
ins Wohnzimmer.
Als er Akira dort liegen sah, lächelte er kurz und kaum merklich und
ging wieder ins Schlafzimmer. Selbst wenn er sich irgendwo freute,
dass er da war - sehen wollte er ihn jetzt nicht wirklich.
Nachdem die CD wieder zuende gelaufen war, fiel Akira erst auf, dass
das Wasserrauschen aus dem Badezimmer aufgehört hatte. Während er
die CD aus der Maschine nahm und wegpackte, horchte er vergeblich auf
Lebenszeichen. Wahrscheinlich war Kei eingeschlafen. Oder wieder
gegangen.
Auf dem Weg aus dem Wohnzimmer fiel ihm der Zettel auf dem Sofatisch
auf. Lächelnd kniete er sich davor.
Was für eine Sauklaue... Nach ein paar Minuten des Ansehens
faltete er das Papier zusammen und steckte es in das Futter seines
Geigenkastens. Dann schlich er ins Schlafzimmer. Dort lag Kei mit
einem Kissen auf dem Gesicht auf dem Bett, auf der Decke - und schien
zu schlafen.
Leise und vorsichtig - für menschliche Verhältnisse nahezu lautlos
- hob Akira den vergilbten Zettel von Reuel Tyler auf, der noch neben
dem Bett auf dem Boden lag. Kei tat, als bemerke er ihn nicht.
Er schlich sich wieder hinaus und ins Wohnzimmer, wo er vorsichtig
das Fenster öffnete. Auf die Fensterbank stellte er Keis
Aschenbecher. Dann zündete er das alte Papier an.
Nachdem Akira wieder weg war, schlief Kei tatsächlich ein, während
er sich wunderte, was aus den Verletzungen des Anderen geworden
war... Irgendetwas in ihm hoffte, dass es wenigstens richtig wehtat,
wenn es schon nicht blieb.
Als Reuels Brief verbrannt und nur noch ein kleines Fitzelchen übrig
war, das zwischen Akiras Fingern geklemmt hatte und kein Feuer fangen
wollte, schloss er das Fenster wieder leise, stellte den Aschenbecher
dahin zurück, wo er ihn hergeholt hatte, und legte sich auf das
Sofa. Bis er einschlief, sah er aus dem Fenster.
Kei schlief lange und tief.
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