Nach ein paar Tagen wurde Colin unruhig. Es war nicht sicher, das
Haus zu verlassen, weil er tot sein sollte. Seine Leiche war aus dem
Krankenhaus verschwunden, aber er wusste nicht, was das für
Konsequenzen hatte. Wenn er jetzt als vermisst gelten sollte, war das
nur ein noch besserer Grund für ihn, sein Gesicht nicht zu zeigen.
Also blieb er in Keis Wohnung und verbrachte die Zeit mit Musik, wann
immer Kei nicht zu Hause war. Er entdeckte sogar das Putzen. Da er es
nie gemacht hatte, war er darin nicht besonders effizient und
entwickelte leichte Schuldgefühle dafür, dass er die Haushälterin
nicht genug wertgeschätzt hatte. Und dafür, dass er sie wie Shingo
im Stich ließ.
Beim Aufräumen stieß er in Keis Badezimmer auf Haarfärbemittel.
Es war nichts braunes oder schwarzes dabei - Wozu bräuchte der
auch schwarze Haarfarbe...? - also griff er sich eine rote und
eine blaue Flasche und betrachtete sie nacheinander nachdenklich.
Kei war Arbeiten gewesen und so gut wie gar nicht mehr in der Schule,
als er - mit Einkäufen, da Colin ja auch was zu essen brauchte -
wieder zurückkam, stellte er erst das ganze Zeug in die Küche und
fand dann Colin im Bad.
"Ich hab was zu essen mitgebracht," verkündete er und sah
auf die Haarfarbe in Colins Händen. "Was willst 'n damit?"
Er stellte sich Colin mit blau-roten Haaren vor und befand – nee.
"Ich muss mein Aussehen verändern," sagte Colin und sah
von den Flaschen auf. "Ihr Japaner habt sowieso schon einen
Geisterfetisch, den muss ich nicht noch bedienen, indem ich als ich
draußen herumlaufe."
"Ich kann schwarz oder braun oder sowas besorgen, mit bunten
Haaren fällst du sicher noch mehr auf als jetzt." Kei grinste
ein wenig. "Du bist jedenfalls das Lieblingsthema der Menschen
da draußen."
"Stehe ich immer noch in der Zeitung?" Colin sah halb
begeistert, halb angeekelt aus.
"Nein, weil die Polizei nichts weiß. Sie suchen aber noch."
"Suchen sie nach einer Leiche?" fragte Colin zögerlich. Er
kratzte an einer Ecke eines Klebeetiketts herum.
"Ja. Sie glauben, dass vielleicht irgendein Spinner deine Leiche
geklaut haben könnte, dass du noch herumläufst halten sie für
ausgeschlossen."
Erleichtert seufzte Colin. Sein Herz begann zu schlagen.
"Du lebst übrigens. Das ist echt merkwürdig. Mal bist du tot
und dann nicht mehr," sagte Kei während er die Einkäufe
verstaute. Colin half ihm dabei.
"Ja. Ein Leichenhybrid. Ein Halbzombie. Ein Scheintoter. Ein-"
"Scheintoter ist gut."
"Ich möcht gern scheintot sein, dann hätt ichn Totenschein,
beinhart und beinbleich, die Augen blind, die Birne weich-" sang
Colin. "Kannst du mir beim Haarefärben helfen?"
Kei grinste bei dem Lied und nickte dann. "Klar kann ich. "
"Rot oder blau?" Er hob die Flaschen hoch. "Grün ist
raus."
"Ich bin für rot. Willst du noch ne zweite Farbe dazu?"
Colin schüttelte den Kopf und ging ins Badezimmer zurück. Kei ging
ihm hinterher und suchte ein schon von Farb- und Blondierungsflecken
verziertess Handtuch heraus, dass er Colin gab, genau wie
Gummihandschuhe, weil er sich nicht die Hände einfärben wollte.
Colin zog sich Keis T-shirt aus und legte sich das Handtuch über die
Schultern, als er sich auf den Badewannenrand setzte.
"Müssen die Haare nass sein?"
"Nö. Nur hell genug, aber das ist bei Dunkelblond und Rot kein
Problem."
Colin beobachtete genau, was Kei da machte.
"Du hast jetzt bestimmt Druck, was?" fragte er so nebenbei.
"Was für Druck?" fragte Kei und machte das rote Zeug
fertig. Es sah angerührt etwas rosa aus.
Colin hob eine Augenbraue und schmunzelte. Dann sah er die rosa
Pampe. "Äh..."
"Sieht lecker aus, hm?" sagte Kei und grinste.
"Ja, essbar. Nicht wie Haare."
Kei lachte. "Keine Sorge, das wird rot. Auch wenn es nicht so
aussieht."
Colin lächelte. "Soll ich mich umdrehen?"
"Ja, wäre gut."
Er warf einen flüchtigen Blick auf Keis Schritt und drehte sich dann
um, setzte die Beine in die Badewanne und hielt das Handtuch fest.
"Ich weiß einen guten neuen Namen für mich."
Kei begann damit, die Haarfarbe großzügig in Colins Haaren
verteilen und passte gleichzeitig auf, weder Colin noch die Badewanne
zu treffen.
"Welchen?" fragte Kei.
"Akira."
"Das ist ein schöner und verdammt häufiger Name. Wenn dich die
Menschen fragen, weshalb du nicht wien Japaner aussiehst, dann kannst
du ihnen ja was von Eltern erzählen, die hier groß geworden sind
oder so," schlug Kei vor.
"Das war der Plan, ja."
Als Kei damit fertig war, die Farbe zu verteilen, nahm er das
Handtuch, das Colin festgehalten hatte und wickelte dessen Kopf damit
ein.
"So, In ner Dreiviertelstunde kann das wieder raus."
"Verstanden." Er drehte sich wieder um, vorsichtig, damit
das Handtuch nicht herunterfallen konnte. An einigen Stellen des
Handtuchs konnte man erkennen, dass es mal hellgrau gewesen war.
Kei räumte die Haarfare weg und verfrachtete den Rest des
Angerührten erstmal auf das Waschbecken.
"Willst du was essen?"
"In gewisser Weise. Komm her." Er blieb sitzen.
Kei ging zu ihm, mit einem kaum merklichen Grinsen im Gesicht. Colin
hob Keis Hemd hoch und küsste seinen Bauch. Der grinste nur ein
bisschen weiter und umarmte den Kleineren ein wenig, drückte ihn
leicht. Colin hob den Kopf.
"Finger weg. Schmier mich nicht mit Rosa ein."
"Ich hab keine Haarfarbe an den Händen - wirklich nicht,"
grinste Kei, die Idee war aber gut. Die farbigen Gummihandschuhe
hatte er schon ausgezogen.
"Na gut. Fass mich trotzdem nicht an." Colin schmunzelte
böse. "Wenn du es schaffst, deine Hände bei dir zu behalten,
darfst du dir danach was wünschen."
Kei grinste versaut, böse und noch irgendwas anderes.
"Okay." Er nahm seine Hände weg. Colin fuhr damit fort,
seinen Bauch knapp über dem Hosenbund zu küssen, während er die
Hose sorgfältig und schön langsam öffnete. Dabei strich er
absichtlich versehentlich mehrmals über die Beule hinter den
Knöpfen. Kei befand das 'Hände bei sich lassen' doch für eine
größere Herausforderung als er gedacht hatte.
Als er Keis Jeans geöffnet hatte, küsste er abwärts und sah mit
tadelndem Blick zu ihm auf.
"Unterwäsche? Wie ärgerlich." Er fuhr einfach weiter mit
den Lippen darauf entlang und biss dann ganz vorsichtig darauf. Kei
wollte gerade eine scherzhafte Entschuldigung als Kommentar darauf
loslassen, als ihm ein leises, mehr oder minder unterdrücktes
Geräusch des Gefallens entwich.
"Das meinte ich mit 'Druck'," murmelte Colin und atmete
dabei warm aus. Er begann, ihn zu massieren und benutzte weiter seine
Lippen und Zähne. Kei ließ das Kommentieren bleiben, da sein
Verstand gerade beiseite geräumt wurde und eh nur Nonsens dabei
herausgekommen wäre. Was er stattdessen von sich gab, musste Colin
sowieso besser gefallen als leicht sinnbefreite Kommentare.
Colin konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Mit Genugtuung
stellte er fest, dass er mit dem 'Druck' Recht gehabt hatte und
vergnügte sich damit, Kei weiter nur mit langsamen Küssen und
Handgriffen durch den Stoff seiner Boxershorts zu quälen.
"Ich glaube, ich habe doch keinen Hunger," murmelte er
leise. "Das hier reicht mir schon."
"Du bist böse, von wem hast du das?" Wenn Kei eins nicht
leiden konnte, dann war es, auf diese Weise hingehalten zu werden,
dazu war seine Geduld nicht groß genug und Colin einfach nur gemein.
Um zu antworten, sah Colin wieder auf.
"Oh, da gibt es so viele Möglichkeiten. Es wäre müßig, mit
dem Finger hier- oder dahin zu zeigen..."
Kei ließ das Antworten einfach bleiben. Sein Blick sagte sowas wie:
Müßig, alles klar.
"Guck mich nicht so an. Man könnte ja fast Mitleid kriegen,"
sagte Colin warm lächelnd. Kei lachte ein wenig.
"Als ob." Dann grinste er wieder.
Colin antwortete mit einem eigenen Grinsen und ließ Kei ganz los.
Kei hockte sich vor den Kleinen hin und küsste ihn. Colin erwiderte
den Kuss gierig. Kei hätte ihn am liebsten an die nächtbeste Wand
gedrückt, zu dumm dass Colin auf dem Badewannenrand saß. So umarmte
er ihn einfach und hielt ihn so eng bei sich. Colin musste lachen.
"Was?"
"Du hast verloren," grinste er und biss Kei sachte auf die
Lippe.
"Du kleiner Arsch." Kei biss zurück und küsste ihn
wieder. Wieder musste Colin lachen. Er packte Kei beim Schopf und
leckte ihm über die Lippe.
"Selber," brummte er.
"Ich bin größer als du. Ich bin ein großer Arsch." Auch
Kei musste ein bisschen lachen.
"Haha! Das hätte ich gerne auf Band, damit ich es dir bei
Bedarf vorspielen kann. Oder noch besser, Shin oder Saki." Ihm
fiel dumpf ein, dass er sich nun wohl vor den beiden versteckt halten
musste, aber schob den Gedanken schnell beiseite.
"Jetzt haben wir noch über eine halbe Stunde. So lange brauchen
wir nicht, oder bist du mittlerweile auch halb tot?" Er griff
nach unten. Kei grinste.
"Nicht, dass ich wüsste, oder seh ich tot aus?" Er küsste
den Kleineren.
"Sei nicht so oberflächlich. Es geht nicht ums Aussehen."
Colin drückte leicht zu. Kei grinste.
"Na gut," sagte er und küsste Colin wieder. Ohne sich von
Keis Lippen zu trennen, kletterte Colin rückwärts in die Badewanne.
Kei kletterte hinterher und endete halb auf Colin sitzend und
entledigte ihn etwas umständlich seiner Hose. Zu seinem Glück war
die Badewanne groß genug. Colin schob dafür unsanft Keis Hosen ein
Stück herunter, hielt sich aber nicht damit auf, ihn ganz
auszuziehen zu versuchen. Ihm wieder in die Haare zu greifen und ihn
hungrig weiterzuküssen, war viel dringender. Kei erwiderte den Kuss
gierig und trat Colins Hosen ein Stück beiseite, sodass diese ihn
nun nicht mehr stören konnten. Mit einer Hand stützte er sich auf
dem Wannenboden ab, als er sich rücksichtslos in den Körper unter
sich versenkte.
Das Handtuch um seine Haare diente sehr praktisch als Kissen, als
Colins Kopf auf dem Wannenboden aufschlug, bevor er sich irgendwo
wirksam festhalten konnte. Dafür verkrampften sich seine Hände nur
in Keis Haaren. Sein schmerzerfülltes Stöhnen hinunterzuschlucken,
funktionerte auch nicht so ganz und er biss Kei dabei versehentlich
hart auf die Lippe.
Kei begann zu bluten, was ihn nicht sonderlich störte, er spürte
das zwar, doch es gab deutlich schlimmeres. Kugeln taten mehr weh.
Ebenfalls alles andere als vorsichtig begann er sich zu bewegen. Erst
stieß er langsamer zu, dann immer schneller. Sein Gesicht wurde von
einem schwer zu deutenden Grinsen geziert. Mit zurückgelegtem Kopf
und fest geschlossenen Augen konnte Colin das nicht sehen. Vor
Schmerzen hatte er die Zähne zusammengebissen und hielt sich eine
Hand vor den Mund, um wenigstens nicht zu laut zu sein, bei den
Geräuschen, die er nicht unterdrücken konnte. Trotzdem klammerte er
seine Beine um Keis Körper, oder versuchte es mehr oder minder
erfolgreich. Nicht, dass es etwas ausmachte. Mit seiner anderen Hand
krallte er sich mal an Keis T-shirt, mal am Badewannenrand fest. Es
machte keinen großen Unterschied aus. Er fluchte.
Kei wurde schneller, gab hier und da ein Geräusch von sich, das ein
bisschen klang wie halb verschluckt. Colins eigenes Stöhnen wurde
leiser und mehr zu einer Art Schluchzen und er kratzte verzweifelt
auf Keis Hemd herum. Als er nach kurzer Zeit kam, fiel ihm erst auf,
dass er sich nicht einmal angefasst hatte. Dafür hielt er Kei mit
Klauen und Beinen so fest, wie er konnte. Kei kam fast zeitgleich mit
Colin, nur wenige Sekunden später. Er ließ sich auf den Kleineren
herabsinken und blieb so eine ganze Weile liegen, küsste Colin -
noch immer leicht grinsend. Colin ließ allmählich zitternd los und
atmete wie ein gejagtes Tier. Genauso raste auch sein Puls. Er
reagierte nicht auf den Kuss, sondern starrte nur überwältigt über
Keis Schulter. Kei lauschte Colins Herzschlag eine Weile und seinem
eigenen, der langsam wieder ruhiger wurde.
Heilige Mutter Gottes, ich kann nie wieder sitzen, schoss
Colin durch den Kopf. Kei ließ seinen Kopf neben dem von Colin auf
das kühle Porzellan sinken. Noch immer grinste er ein bisschen.
Colin schlug Kei leicht auf den Rücken.
Kei schaute ihn an. "Hm?"
Colin machte erst nur stumm den Mund auf und zu, ehe er ein Wort
herausbrachte.
"Amazing."
Kei lächelte, ehe er Colin küsste und ihm zustimmte. Aufstehen
wollte er nicht. Noch nicht.
Jetzt erwiderte Colin den Kuss und sah Kei an. "Jetzt verstehe
ich," sagte er leise.
Kei hatte keine Ahnung, was Colin meinte. "Was verstehst du?"
Jetzt verstehe ich, was du an mir findest. Sowas kannst du mit
niemand anderem machen, antwortete er in Gedanken und küsste Kei
einfach nur. Kei erwiderte den Kuss.
Colin legte seine Arme um Kei und zog die Beine an, was ihn seufzen
und die Stirn runzeln ließ. Er war sich sicher, dass er großzügig
blutete. Kei hatte sich etwas gemütlicher hingelegt und den Kopf in
Colins Halsbeuge vergraben. Unbewusst begann Colin damit, langsam
Keis Haare zu streicheln. Er vergrub seine Nase darin und fragte
sich, wann und wie der Wahnsinnige aufgehört hatte, herumzuspielen
und es mit ihm ernst zu meinen, und was ihn dazu gebracht hatte. Kei
knabberte ein bisschen an Colins Hals herum.
"So, Zeit zum Aufstehen," verkündete er leise, hielt sich
aber nicht wirklich daran. Zum Aufstehen brauchte er eine Weile.
"Aufstehen... nie wieder..." murmelte Colin. "Du hast
mich kaputtgemacht. Ich bin defekt."
"Du kannst defekt sein, wenn du keine Farbe mehr in den Haaren
hast." Kei setzte sich hin und packte die herumliegenden
Klamotten aus der Wanne. "Muss ich dir jetzt die Haare
ausspülen?" fragte er und lachte ein bisschen.
Es tat wirklich weh, gewisse Körperteile zu bewegen, und als Kei
sich aufsetzte und aus ihm herausrutschte, musste Colin sich kurz auf
die Zunge beißen.
"Es ist noch keine Dreiviertelstunde vergangen,"
protestierte er.
"Na gut." Kei legte sich vorsichtig wieder dazu. "In
zehn Minuten weigerst du dich auch wieder aufzustehen. Jede Wette."
Colin empfing ihn mit offenen Armen.
"Was setzt du?"
"Ne Flasche Whiskey," sagte Kei.
"Ich halte dagegen. Mit... hm... ich hab nichts. Egal, ich
gewinne sowieso."
"Das sehen wir gleich," sagte Kei.
"Störe ich dich hier? Ein bisschen? Oder sehr?" fiel Colin
ein. Es war kein guter Moment für so eine Frage, wo er so nackt und
zervögelt mit rosa Farbmatsch in den Haaren unter Kei begraben in
dessen Badewanne lag, aber sie fiel ihm nun einmal ein und wollte
geklärt werden. Er wusste immerhin, dass Kei seine Unabhängigkeit
schätzte, und jetzt hockte er ihm hier auf der Pelle,
gezwungenermaßen und rund um die Uhr.
"Nein. Ich muss ja nicht rund um die Uhr auf dich aufpassen,"
sagte Kei dazu. Colin würde ihn nur stören, wenn er 24 Stunden
Aufmerksamkeit und Bespaßung brauchen würde. Da dem nicht so war,
störte Kei die Nicht-mehr-ganz-so-Einsamkeit seiner Wohnung kein
Bisschen. Sie war groß genug und Kei hatte genug um die Ohren.
"Heh, auf mich aufpassen... als ich noch nicht hier vergraben
war, wars stressiger, oder?" Colin schmunzelte.
"Viel stressiger," entgegenete Kei scherzend.
"Aufstehen," schlug Colin vor.
Kei stimmte zu und erhob sich, kletterte aus der Badewanne.
Vorsichtig setzte Colin sich auf und kniete sich hin. Er verkniff
sich jeglichen Protest, obwohl ihm sichtlich unwohl war, als er über
den Badewannenrand kletterte. Kei machte die Dusche an und nahm dem
über den Rand Gekletterten das Handtuch ab.
"Wenn du den Kopf runter nimmst reicht das."
Mit den Händen stützte Colin sich auf und hielt den Kopf in den
Wasserstrahl. Kei spülte ihm die Haare mit warmem Wasser aus. Ein
rosaroter Wasserfall ergoss sich in die Badewanne.
"Wenn meine Haare gleich pink sind..." drohte Colin.
"Sind sie nicht, die sind rot geworden."
"Zeig."
"Schau in den Spiegel."
Colin tat, sah, und war schockiert. Er starrte etwas.
"Du wolltest Rot. Jetzt hast du Rot." Kei grinste. "Du
siehst anders aus."
"Ja," hauchte Colin. Er runzelte skeptisch die Stirn und
hob ein paar nasse Strähnen hoch. "Damit habe ich nicht
gerechnet. Sieht aber nicht scheiße aus."
"Wenns trocken ist, sieht's wieder ein kleines bisschen anders
aus," sagte Kei. Er fand ebenfalls, dass das nicht schlecht
aussah, und dass man ihn so nicht ganz so schnell erkennen würde.
Colin lächelte zufrieden. "Gute Arbeit, Lakai."
"Meister, wenn schon," sagte Kei grinsend.
"Bist du eingebildet," urteilte Colin, sah dabei aber
verlegen woandershin, während er sich nach seiner Hose umsah.
"Bescheiden wäre ja langweilig," entgegnete Kei und
deutete auf Colins Hose. "Da."
Sie lag krumpelig auf dem Boden herum. Sich hinzuknien um sie
aufzuheben, war äußerst unangenehm. Er stand also sehr langsam
wieder auf und hielt sie dabei zusammengedrückt vor sich. Kei
betrachtete das Schauspiel eine Weile, ehe er Colin noch ein
trockenes Handtuch für seine Haare umhängte. Er nahm das Handtuch
und ließ dabei die Hose wieder fallen.
Idiot. Verärgert schloss Colin stirnrunzelnd die Augen.
Fantastisch. Geh bitte einfach. Geh. Los. Er rubbelte sachte
und langsam mit dem Handtuch über seine Haare und hoffte, dass Kei
selbst einfiel, den Raum zu verlassen und ihn mit seiner Blödheit
allein zu lassen.
Kei verließ den Raum mit seinen eigenen Klamotten und schloss die
Tür hinter sich. Er ging ins Wohnzimmer, wo er es sich gemütlich
machte.
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