Saturday, November 14, 2015

Kei + Colin LIV: Die Ruhe vor dem Sturm




Draußen sah Akira sich sorgfältig um, bevor er Kei vorn am Hemd packte und ihn hart küsste. Der Vampir erwiderte den Kuss und drückte Akira gegen den Zaun, der keinen Meter entfernt stand. Akira hielt ihn weiter fest und packte ihn mit der anderen Hand beim Nacken. Er murmelte etwas gegen Keis Lippen, das in dem ungeduldigen, gierigen Kuss etwas unterging. Kei war das in diesem Moment mehr als egal. Seine rechte Hand fingerte geschickt Akiras Hose auf, während er den Kuss weiterhin aufrecht erhielt. Akira keuchte Protest und drückte Kei weg.
„Halt, warte.“
„Hm?“
„Zu öffentlich. Wenn da gleich jemand rauskommt...“
„Dach? Da kommt keiner hin...“
Akira nickte.
Kei nahm ihn mit aufs Dach.
Er küsste ihn wieder. Gierig erwiderte Akira den Kuss, indem er Keis Lippen biss und leckte.
„Ich liebe dich.“
Mit einem leichten Lächeln erwiderte Kei ein „Ich dich auch,“ das man kaum verstehen konnte, da er es nicht für nötig hielt den Kuss zu unterbrechen.
„Ihr wart sehr gut,“ murmelte Akira gegen Keis Lippen. Seine Hand zerzauste Keis wertvolle Bühnenfrisur. Kei hielt Akira mit einer Hand im Nacken fest.
„Danke.“
Mit roten Lippen und Wangen zog Akira den Kopf etwas zurück, soweit Keis Griff das zuließ. „Wo hast du den Whisky?“
Kei deutete auf seine Tasche, die an der Gitarrentasche hing. „Da.“
Akira langte um Kei herum, um ihm die Taschen abzunehmen. Kei überließ ihm beides. Akira stellte sie vorsichtig in einem Meter Entfernung ab und stürzte sich dann wieder auf Kei.
Der entledigte Akira seines Shirts und küsste ihn wieder. Das T-shirt darunter zog Akira sich selbst noch aus, ehe er Kei wieder im Nacken packte.
„Ihr werdet noch berühmt.“ Anscheinend hatte er den Drang, weiterzureden, obwohl er das nicht bewusst in Auftrag gab. Sein Mund gab diese Worte einfach von selbst von sich, während er sich eigentlich auf Keis Mund konzentrierte. Und auf Keis Gürtel.
„Vielleicht, irgendwann mal,“ erwiderte er und machte weiter an Colins Hose rum, die er unten schon aufgemacht hatte.
„Dann zerlegt ihr Hotelzimmer-“ Akira öffnete Keis Gürtel, an welchem er sich dabei ausgiebig kratzte, und riss ihm die Hose auf.
„Hotelzimmer? Ganze Hotels.“ Er küsste ihn wieder.
„Die arme Versicherung.“ Akira sank auf die Knie. Dabei griff er in Keis Boxershorts.
„Welche Versicherung?“ grinste Kei. Akira antwortete nicht, weil sein Mund jetzt wichtigeres zu tun hatte. Kei hatte ein leicht versautes Halblächeln auf den Lippen. Mit halb geschlossenen Augen und nach hinten gekipptem Kopf blickte er in den Nachthimmel, an dem vereinzelte Sterne sichtbar waren. Eine Hand hatte er in Akiras Haaren vergraben und hielt ihn da, wo er war. Genüsslich leckte, saugte und nagte Akira an Keis bestem Stück, das er gleichzeitig mit der Hand rieb und streichelte, wobei ihn Keis Hand in seinen Haaren ein bisschen behinderte – aber nicht störte. Wenn er noch einen letzten Hinweis darauf gebraucht hätte, dass er alles richtig machte, wäre er das gewesen. Seine blutroten Haare fielen ihm ins Gesicht, aber diesmal brauchte er sie nicht als Schutzschirm. Von Kei kamen leise dies bestätigende Laute, mehr gen Nachthimmel gerichtet, aber in der Stille des dunklen Abends deutlich zu hören – wahrscheinlich auch von unten, würden dort Schüler, Lehrer oder Eltern eine Abkühlung suchen. Dem Vampir war das gekonnt egal. Man sah sie immerhin nicht. Er hielt den Kleineren weiterhin fest und bewegte sich leicht gegen ihn. Ermutigt machte Akira weiter und ließ Keis Hose los, um sich selbst anzufassen. Kei ließ seine Hand, wo sie war, während seine Bewegungen schneller wurden. Akira schloss seine Lippen um ihn und ließ den Vampir gewähren. Es blieb ihm sowieso nichts anderes übrig, denn bewegen konnte er seinen Kopf in Keis Griff kaum. Er konzentrierte sich auf das Atmen – wenn er damit aufhörte, hörte sein Herz auf zu schlagen und seine Erregung würde sofort abebben – und darauf, selbst nicht zu kurz zu kommen.
Ein Schuss löste sich. Die Kugel flog dicht an Keis Kopf vorbei.
„Sorry, wenn ich eure Privatparty störe, Jungs, aber -“
Akira brauchte etwa eine Sekunde, um Kei und sich selbst loszulassen. Er setzte sich auf die Fersen und sah sich um. Hinter ihnen, in einigen Metern Entfernung auf dem Dach stand ein jung aussehender Mann mit einer Waffe in der Hand.
„Lange nicht gesehen.“
„Ich hatte gehofft es würde so bleiben,“ sagte Kei gelassen, als er seine Hose richtete. Akira wischte sich mit dem Handrücken über den Mund, während er den Mann musterte. Dann packte er sich auch wieder ein, stand aber nicht auf. Kei sah den ungebetenen Gast kalt an.
„Siehst du nicht, dass du störst? Verpiss dich einfach.“ Seine Stimme war ruhig.
„Tut mir Leid, aber das geht nicht.“ Er schaute Kei ins Gesicht. „Du siehst ihm viel ähnlicher als früher.“ Grinsend sah der Fremde ihn und Akira an.
„Halt die Fresse, Ryuji. Ich weiß nicht, was du hier willst, aber du wirst es nicht finden.“
Akira behielt Ryuji im Auge, während er nach seinem T-shirt und Sweatshirt griff, um sie sich wieder anzuziehen, während er weiter auf dem Boden kniete. Der hat keine Zeit verloren...
„Nicht zu glauben, wie du mit einem alten Freund umgehst... Was ist nur aus der japanischen Höflichkeit geworden? Tss.“
Kei, immer noch obenherum unbekleidet, ging um Akira herum und machte ein paar Schritte auf Ryuji zu.
„Alter Freund... Siehst du mich lachen? Wo hat das Arschloch sich verkrochen, hm?“
„Und der da?“ Er zeigte auf Akira. „Du und Beziehung? Weiß er, worauf er sich eingelassen hat?“ Ryuji ignorierte Keis Frage einfach und grinste gehässig.
Nö, beantwortete Akira Ryujis Frage in Gedanken ungerührt, als er sich die Haare aus dem Sweatshirtkragen zog. Was gibts da bitte zu grinsen?
„If I were interrupting private business with a gun on a school roof, I wouldn't question other people's life choices,“ murmelte er in seinen nicht vorhandenen Bart.
„Halt dich aus meinem Leben raus. Andererseits könntest du's bereuen. ich weiß, wie man dich töten kann.“ Was Akira murmelte verstand er so halb. Kei stand nun fast direkt vor Ryuji. „Verpiss dich.“
Akira stand vorsichtig auf und schob eine Hand zu seinem Messer in die Hosentasche. Er ließ Ryuji nicht aus den Augen.
„Wir sehen uns bald wieder, Sakai-kun. Sehr bald. Kira lässt Grüße ausrichten. Oh und Kleiner-“ Er richtete sich an Akira. „Lass das Messer stecken, damit kannst du mir gar nichts.“
Akira entspannte sich etwas. Eine Verabschiedung bedeutete hoffentlich, dass der Vampir nun ohne weiteres verschwinden würde. Jedoch behielt er seine Hand um das Messer in seiner Tasche geschlossen.
Tatsächlich verschwand Ryuji genauso schnell, wie er gekommen war. Kei nahm darufhin sein T-shirt zur Hand und zog es über. Akira blickte weiter zu der Kante des Daches, von der Ryuji verschwunden war.
„War das sowas wie... eine höfliche Ankündigung? ‚Hallo, wir sind da, nur damit du dich darauf vorbereiten kannst‘?“
„So in der Art, ja.“
„Hast du eine Idee, was als nächstes kommen könnte?“
„Ehrlich? Nein. Ich rechne mit allem. Verabschiede dich schon mal von der Stadt, wie du sie kennst.“
„Was meinst du?“ Akira runzelte die Stirn.
„Ryuji ist nicht hier um freundlich Hallo zu sagen. Er will irgendwas. Meine Theorie ist, dass er Macht will. Wenn hier viele Vampire herumlaufen, die keine Lust haben, sich unter Menschen zu verstecken, was glaubst du, passiert?“
„Wie viele gibt es denn?“ Akira begann zu ahnen, dass das, worauf er sich eingelassen hatte, ihn womöglich in das Auge eines Sturms befördern und damit vielleicht sogar eher schützen würde als seine Existenz als braver Schüler mit Mama und Papa unterm Weihnachtsbaum. „Meinst du, er ist unterwegs gewesen um Vampire zu suchen...“ Er sprach langsam und zweifelnd, denn es hörte sich in seinen Ohren ein bisschen bescheuert an, „die sich ihm anschließen, um Tokyo zu erobern? Kanto? Japan? Asien?“
„Klingt nach schlechtem Film, kann aber sein. Zutrauen würd ich's ihm. Das kann genausogut auf Kiras Mist gewachsen sein.“
„Würde es helfen, wenn ich verschwinden würde?“ Es musste sehr schlecht sein, dass Ryuji sie beide so gesehen hatte. „Was die Yakuza kann, können die beiden erst recht...“
„Und mich mit denen allein lassen? Außer, dass sie eh jeden umzubringen versuchen werden, der nicht zu ihnen gehört, passiert dir nichts.“ Kei grinste.
„Ich kann höchstens sterben. Es geht nicht darum, was mir passieren kann.“ Akira zuckte mit den Schultern und steckte die Hände in die Hosentaschen. „Es geht um dich. Ich muss dir doch nicht im Weg sein.“ Er war sehr gelassen. Und sehr ernst.
„Du bist mir nicht im Weg.“ Akira war dem Vampir wirklich ein Rätsel, manchmal.
„Ich bin eine Angriffsfläche. Eine sehr breite und offensichtliche,“ versuchte der Junge zu erklären.
„Das ändert nichts an dem, was sie vorhaben, vielleicht nutzt Kira das aus, weil er ein beschissenes Arschloch ist, aber das bereut er doppelt,“ dachte Kei laut.
„Du überschätzt dich,“ sagte Akira ungerührt.
„Versuchen kann man's. Er hat's verdient.“
„Was hat er verdient?“ Akira hob Keis Rucksack und Gitarrentasche auf.
„Zu sterben.“
Akira hielt kurz inne, dann schulterte er die beiden Taschen, den Blick auf den Boden geheftet. Kei schaute ihn fragend an. „Was?“
Ach, nichts. Er justierte die Taschen, sodass das Glas im Rucksack sachte klapperte. „Was machen wir?“
„Wir könnten da weitermachen, wo der Penner uns gestört hat,“ schlug Kei mehr oder minder ernst gemeint vor. Das bescherte ihm einen strafenden Blick. Kei hob halbernst abwehrend die Arme. „Ich bin offen für Vorschläge.“ Er lächelte.
„Ich dachte mehr an sowas wie einen Schlachtplan,“ sagte Akira ausgesprochen humorlos.
„Hm, das ist gar keine schlechte Idee,“ sagte er ruhig. Trotz allem fand er seine Idee besser, behielt das aber für sich.
„Schade, sonst bin ich der König der schlechten Ideen,“ sagte Akira augenrollend. Kriegsrat zu halten kam ihm als das einzig vernünftige vor. Wie kann der Irre jetzt noch scharf sein? „Lass uns hier abhauen.“
„So wie's aussieht musst du den Titel abgeben.“ Kei steckte ebenfalls die Hände in die Taschen. „Wo willst du hingehen?“ Keis erster Gedanke war, dass Akira meinte, sie sollten aus Japan verschwinden.
„Weiß ich nicht, nach Hause, runter vom Dach -“ zählte er ungeduldig auf.
Kei nahm ihn mit nach unten.
„Willst du mein Zeug bis nachhause tragen?“ fragte er irgendwann.
Das ist doch scheißegal, wers trägt! Allmählich wurde Akira nervös. Unschlüssig wirkte Akira so, als wolle er losmarschieren, wisse aber nicht, wohin, und er sah Kei nicht direkt an.
„Lass uns nachhause fahren,“ bestimmte Kei und ging gelassen los. Er steuerte die nächste U-Bahnstation an. Es begann zu regnen. Mehr um der Anonymität willen als wegen des Regens setzte sich Akira die Kapuze auf und ging dankbar mit. Kei lief schweigend neben ihm her.
„Also, wie verhalten wir uns?“
„Wir passen auf uns auf. Weglaufen bringt nichts, sie finden mich und wenn sie mir wehtun wollen, dann auch dich. Wenn sie angreifen: Verteidigen oder abhauen, je nach Angreifer. Ansonsten leben wir. Ihre Zerstörung aufzuhalten, wäre zu zweit völlig utopisch,“ erklärte Kei.
„Woher weißt du, was sie vorhaben? Zerstörung...“ Er sah auf den Boden vor sich und war froh, dass Kei ihm nicht direkt ins Gesicht sah. „Wenn sie mir wehtun wollen, dann auch dich...“
„Eine Horde Vampire angeführt von einem egoistischen, machthungrigen Arschloch. Was solln sie sonst wollen?“
Akira kam ein Gedanke und er sah zu Kei auf.
„Haben sie versucht, dich zu rekrutieren?“
„Nein. Ich hab Ryuji und Kira seit Jahren nicht gesehen.“
„Woher weißt du dann, was sie vorhaben?“
„Weil ich Kira kenne.“
Akira blieb kurz stehen. Ich habe Angst. Aber das wollte er nicht sagen. Er ging weiter.
Kei schlenderte ein bisschen in seinen Gedanken verloren neben ihm her. Warum tauchst du ausgerechnet jetzt auf?
Ich muss Shingo anrufen, fiel Akira ein, als sie in der Station angekommen waren und auf die Bahn warteten.
Die Bahn kam und Kei stieg ein. Die Hände immer noch in den Taschen. Um seinen Hals hingen das Plektrum und die Münze. Die Fahrt würde nicht allzu lange dauern, zehn Minuten vielleicht. Er setzte sich auf einen freien Platz und sah aus dem Fenster, ab und zu zu Akira.
Was willst du? Tokyo? Mich? Meinen Tod? Macht? Spielen? Warum jetzt?...
Akira saß neben ihm, mit der Gitarre auf dem Schoß, und sah ernst auf das gegenüberliegende schwarze Fenster, in dem sich der nur halb gefüllte Waggon spiegelte.
Kei konnte seine Fragen nicht benatworten, er wusste nur, dass es wahrscheinlich alles das war.

Als sie sich Keis Haus näherten und schließlich hineingingen, konnte Akira nicht anders, als sich mehrmals umzusehen. In der Wohnung wartete er, bis Kei die Tür geschlossen hatte, bevor er sachte ausatmete und die Taschen an der Wand abstellte, damit er sich die Schuhe ausziehen konnte.
„Hier is niemand,“ sagte Kei ruhig. Er spürte die Anwesenheit Anderer meist sofort, wenn er nicht abgelenkt war.
„Gut,“ sagte Akira leise. Seine Schuhe schob er mit einem Fuß an die Wand, dann ging er zum Telefon.
Kei zog seine Schuhe aus und nahm die Taschen mit ins Wohnzimmer, wo er sie auspackte und den Inhalt wegräumte. „Sag ihm, er muss auf sich aufpassen.“
„Ja.“
Shingo brauchte nicht lang, um abzunehmen.
„Ich bins. Wir können uns nicht treffen. ... Das wäre zu gefährlich. ... Es ist noch irgendwas anderes am Laufen, das ich nicht verstehe. ... Tu am besten so, als hättest du mich gar nicht gekannt. Oder besser, als wären wir nicht befreundet gewesen.“
Kei gönnte sich einen großen Schluck Whisky und ließ die Flasche auf dem Tisch stehen. Aus seiner Hosentasche fingerte er ein Zigarettenpäckchen und zündete sich eine an, als er sich aufs Sofa fallen ließ.
Akira hatte schon leise gesprochen, und nun klang er auch matt und traurig. „Nein, das hier nicht. ... Das sollte ich dir besser nicht sagen. Pass einfach gut auf. ... Geh nicht allein raus und so...“
„Wenn du willst, behalte ich ein Auge auf ihn, dann passiert ihm nichts,“ sagte Kei leise. Er hasste es, wenn Akira traurig war. Er konnte damit nicht umgehen.
Nach einer langen Pause murmelte er noch etwas ins Telefon, dann legte er auf und blieb so stehen.
„... Ja. Aber das darf nicht offensichtlich sein,“ sagte er leise.
„Ich kümmer mich darum.“ Kei zog an seiner Kippe und legte sich aufs Sofa, er betrachtete Akira. Der zog sich das feuchte Sweatshirt aus und behielt es unschlüssig in der Hand. Er brauchte noch eine Weile, ehe er sich zu Kei umdrehen konnte, allerdings ohne ihn anzusehen. Er schluckte. Nicht weinen, Schwächling. Du hast genug geheult.
Kei hatte seine Sachen einfach anbehalten. Er sah nun aus dem Fenster. Akira folgte seinem Blick, dann ging er hinaus, um den beregneten Pullover loszuwerden. Und um Kei nicht auf die Nerven zu gehen.
Der hing seinen Gedanken lange nach. Der Tag war gut gewesen, bis auf das Ende.
Nachdem er den Pullover über die nächstbeste Heizung gehängt hatte, hatte Akira sich im Schlafzimmer auf das Bett gesetzt und übte stumpf, sein Messer schnell auf- und zuzuklappen. Das war einerseits sachdienliche Vorbereitung und half ihm andererseits dabei, seine Tränen zurückzuhalten. Shingo war sein erster richtiger Freund gewesen. Auch wenn er ihn nur kurz gekannt hatte.
„Akira! Wenn die Welt untergeht und du deinen Kumpel dran verrecken lässt, gibt's Ärger, klar?“ Ihm würde es nie einfallen, den Kleineren daran sterben zu lassen. Dem sollte das besser auch nicht in den Sinn kommen.
Akira hielt kurz inne und spielte mit dem Gedanken, etwas zu entgegnen. Doch was ihm in den Sinn kam, würde nicht gut ankommen. Kei wollte ihn bestimmt nur auf seine irrsinnige Art aufmuntern. Also hmfte er nur genervt und nahm seine Übung wieder auf.
Am besten schützt es ihn, wenn wir uns beide von ihm fernhalten.
Kei widmete sich wieder seinen Gedanken und seinem Telefon. Er rief seinen Boss an, um zu fragen, ob der Ryuji oder Kira kannte oder einen ihrer Verbündeten.
Akira kam ins Wohnzimmer zurück, mit dem Messer in der Hand. Er nahm sich die Flasche vom Tisch und trank einen Schluck, während er Kei beim Telefonieren zusah. Kei telefonierte eine Weile mit seinem Boss und legte nach ordentlicher Verabschiedung auf.
„Sie haben schon mal nichts mit der Yakuza zu tun.“
„Das ist gut für sie und schlecht für uns,“ bestimmte Akira und setzte sich neben Kei auf die Sofakante.
Kei gab nur ein „Hm“ von sich. Er wusste noch nicht so recht, was er davon halten sollte, dass diese Typen ganz allein agierten. Es war so auf alle Fälle schwerer etwas herauszufinden.
Akira nahm noch einen Schluck und blinzelte die aufkommende Nässe in seinen Augen weg. Er versuchte es, aber sie rann trotzdem heraus. Mit einem Räuspern kaschierte er das, indem er die Flasche wieder auf dem Tisch abstellte. Kei musterte den Kleineren und tat so, als hätte er die Tränen auf seinen Wangen nicht gesehen. Der stützte sich auf die Knie, fuhr sich mit der Hand durch die Haare und saugte an seiner Unterlippe.
„Also, ich bin bereit, und was ist mit dir?“
„Ich warte schon lange,“ entgegnete Kei.
Akira sah ihn verwirrt an. Kei sagte nichts dazu.
„Du hast damit gerechnet, dass dein Vater dich besuchen kommt, wenn er die Weltherrschaft an sich reißen will?“ Es klang unlustig, aber auch nicht vorwurfsvoll. Nur wie eine ehrliche Frage.
„Kann man so sagen. Er weiß, dass ich ihn tot sehen will.“
Akira nahm den Rest seiner Nerven zusammen und legte sich hin, auf Kei. Der legte die Arme um ihn. Er selbst trug noch immer das nasse Shirt.
I suffered death and abuse and all I got is this wet T-shirt. Mit dem Gesicht in dem feuchten Stoff vergraben, musste Akira kurz lachen. Kei hielt ihn fest und lächelte ein bisschen.
„Was is so witzig?“
Akira sah auf. „Du.“
„Wieso?“
„Keine Ahnung. Weil du surreal bist.“ Akira legte den Kopf wieder hin. „Du bist wie Morpheus aus der Matrix.“
Der Vampir hatte keine Ahnung, was Akira meinte und schaute ihn nur fragend an.
„Kennst du den Film nicht?“ Akira musterte ihn, mit dem Kinn auf die Faust gestützt.
„Nein,“ sagte Kei, sein Gesicht hatte einen entschuldigenden Ausdruck. Akira lächelte leise.
„In dem Film geht es darum, dass die Realität nicht die Realität ist, sondern eine... ein Programm, das uns vorgegaukelt wird, damit wir uns nicht auflehnen. In Wirklichkeit ist die Menschheit nämlich schon lange von Außerirdischen unterjocht worden und dient ihnen als Nahrung. Ab und zu werden einzelne Menschen von Rebellen aus der virtuellen Realität herausgezogen. Morpheus macht sowas. Er bietet dir an, weiter in der sicheren Illusion zu leben, oder aufzuwachen. Und dann wirds gefährlich.“
„Nur, dass unser Leben keine Illusion ist.“
„Nein. Wir sind aufgewacht.“ Akiras Lächeln schmolz ein bisschen. „Morpheus bietet dir die Wahl zwischen zwei Pillen an. Die blaue lässt dich weiterträumen und die rote lässt dich aufwachen.“ Er pickte die blutige Münze aus den Ketten heraus und hob sie etwas hoch. „Das ist meine rote Pille. Bemerkenswerte Parallele, oder?“
„Ja. Fast schon ein kleines bisschen unheimlich.“
„Unsere Lage ist auch ohne die Matrix unheimlich.“ Er ließ die Münze fallen. „Warum hast du eigentlich mein Blut draufgeschmiert?“
„Da war das Blut einer wichtigen Person drauf, bis du's abgeleckt hast, es musste neues Blut einer wichtigen Person drauf.“
„... Tut mir Leid.“ Akira richtete sein Gesicht wieder auf das fürchterlich interessante T-shirt. „... Da war ich noch nicht wichtig. Wage ich zu behaupten,“ sagte er zu Keis T-shirt.
„Damals war ich einfach sauer, jetzt klebt's da immer noch.“
„Wow, du bist so ein Wortkünstler.“
„Ja, bin so wortgewandt, dass nur Mist dabei rauskommt.“
„Stimmt.“ Akira schmunzelte.
„Nicht jeder kann in allem gut sein,“ schmunzelte Kei.
„Wie bescheiden du bist,“ gurrte Akira.
„Ist dir das noch nie aufgefallen?“
„Nein, nie. Ich habe dich immer für schrecklich eingebildet gehalten,“ erwiderte Akira zuckersüß.
Jetzt lachte Kei leise. „Wie großzügig.“ Er versuchte die zuckersüße Stimme des Kleineren nachzumachen, scheiterte jedoch kläglich. Akira musste lachen.
„Ich gestehe es gern ein, wenn ich mich geirrt habe,“ sagte er sanft und höflich.
„Hast du nicht - nicht ganz,“ sagte Kei.
Akira markierte Überraschung. „Huch! Willst du damit etwa sagen,“ er flüsterte fassungslos, „dass du wirklich... eingebildet bist?“
Kei lachte.
„Nun, dann lass dir gesagt sein, du hast keinen Grund dazu. Ich bin völlig unbeeindruckt.“ Er gähnte gelangweilt.
„Ja klar. Unbeeindruckt. Merk ich mir.“ Kei grinste ein wenig.
„Ich meine, einen amüsierten Unterton herauszuhören, so als ob du mir nicht glauben würdest.“
„Da könntest du eventuell richtig liegen.“
„Dann muss ich dir wohl - näh,“ Akira legte sein Gesicht wieder auf Keis T-shirt und winkte faul ab, „ich muss dir gar nichts beweisen, so unbeeindruckt bin ich von dir.“
Kei begann mit Akiras Haaren herumzuspielen. „Ich glaub's dir immer noch nicht.“
Demonstrativ begann Akira zu schnarchen.
Kei schmunzelte. „Ich glaub du gehörst ins Bett.“
„Das ist ja wohl die billigste und faulste Anmache, die ich je gehört habe.“
„Davon hab ich kein Wort gesagt.“ Kei grinste. Er hatte de facto vor, noch einmal nach draußen zu gehen.
„Musst du auch nicht. Du denkst nie an was anderes.“
„Pff.“
Mit einem süffisanten Schmunzeln zog Akira sich hoch und küsste Kei kurz und keusch auf den Mund. Kei hielt ihn fest und küsste ihn richtig, aber nicht lang.
„Ich geh nochmal raus, aber nicht lange,“ sagte er leise.
„Nahrung?“ Er selbst war noch nicht wieder hungrig, aber es meldete sich dezenter Appetit.
„Yo, und ein bisschen Bewegung.“
„Ich weiß nicht, ob ich noch hier bin, wenn du zurückkommst.“ Akira lächelte.
„Warum?“
„Weil Ryuji ungefähr ab jetzt wissen könnte, wo du wohnst.“
„Wieso sollte er?“
Akira zuckte gelassen mit den Schultern.
„Alles was er machen muss, ist, in die Schule einzusteigen, auf deren Dach er dich gefunden hat, und da im Büro dein Stammblatt zu lesen. Das würde ich machen.“
„Er niemals. Du kannst ja mitkommen, oder wir hauen ab. Wohin weiß ich aber nicht.“
Akira zögerte und wurde ernst.
„Ich auch nicht. Warum meinst du, er würde nicht auf die Idee kommen? Ist er ein bisschen dumm?“
„Dumm nein, aber er denkt nicht nach, nicht über sowas.“
„Kira?“
„Wenn er mich finden will, tut er das überall.“
„Wie? Kann er dich wittern oder so?“ Akira setzte sich auf und lachte ein bisschen.
„Nein, also ich glaub nicht, aber er kennt überall Leute. Er findet mich, wenn er will.“
„Dann solltest du dich bei deiner Tour ein bisschen beeilen, glaube ich.“
„Ich hatte nicht vor, lang weg zu sein. Zwanzig Minuten höchstens.“
Akira stand auf und reichte Kei eine Hand. Der ergriff sie und stand ebenfalls auf.
„Viel Erfolg.“
„Danke. Bis gleich.“
Akira ging zu seinem Geigenkasten. Kei beobachtete ihn. Er kniete sich vor ihn, öffnete ihn und nahm das Instrument und einen Bogen heraus. Kei sah ihm noch ein Weilchen zu und drehte sich dann in Richtung Tür.
„Bis gleich.“
„Hoffentlich,“ entgegnete Akira ruhig. Er sah Kei nach, während er die Geige stimmte.
„Ich passe auf,“ sagte Kei und ging zur Tür, wo er seine Schuhe anzog und kurz darauf die Wohnung verließ.
Da es schon etwas spät war, übte Akira mit einem Tuch unter den Saiten und probierte nichts extravagantes. Langsam und durch das gefaltete Taschentuch gedämpft spielte Akira das kurze Stück, das er für Kei geschrieben hatte, in verschiedenen Geschwindigkeiten und Höhen durch.

Kei machte sich ohne Motorrad auf den Weg in einen etwas entfernten Park. Auf dem Weg begegnete er einem Polizisten, der ihm riet auf sich aufzupassen, da hier in letzter Zeit viele Morde begangen worden seien und überhaupt viel passiere.
„Ich komm schon klar,“ erwiderte Kei und ging weiter. Auf einer Bank tiefer im Park saß eine junge Frau. Sie weinte.
„Hallo,“ sagte der Vampir leise. „Du solltest nicht hier sein. Is zu gefährlich.“ Kaum, dass sie aufsah, war sie auch schon tot.
Nachdem er das Blut abgewischt hatte ging er langsamer nachhause. Er war etwa eine halbe Stunde, vielleicht ein bisschen länger, weggeblieben. Vorsichtig drehte er den Schlüssel um und betrat leise die Wohnung.
Akira spielte noch immer dasselbe Stück, leise und langsam.
Kei blieb im Flur stehen und hörte zu,
Die Mollmelodie hatte ausdrücken sollen, was Akira für Kei auf das Notenblatt geschrieben hatte, und nun probierte er immer noch verschiedene Tonhöhen aus. Nach ungefähr zehn weiteren Minuten und drei Durchgängen wurde er es leid oder war es zufrieden, ließ seine Nackenwirbel knacken und die Geige sinken.
Kei betrat den Raum, den Kleineren ansehend. „Da bin ich wieder. Ich hab nen Polizisten getroffen, der Passanten warnt, nicht alleine durch die Gegend zu laufen. Viel zu nützen scheint es nicht.“
„Und er war allein unterwegs?“ Akira machte ein halb amüsiertes, abschätziges Geräusch. Er saß auf einer Sofalehne und lächelte etwas.
„Ja. Soll er's weiter versuchen.“ Kei ließ sich hinter Akira auf das Sofa fallen, sein Gesicht sah zufrieden aus und ein leichtes Lächeln umspielte seine Züge. Akira drehte sich um und legte die Geige auf den Tisch.
„Hoffentlich passiert nicht ihm selbst was.“ Er beugte sich über Keis Gesicht.
„Bisher nicht,“ sagte Kei und zog den Kleineren ein Stück herunter um ihn zu küssen. Akira küsste ihn sanft. Kei erwiderte den Kuss und zog Akira auf seinen Schoß. Der legte ein Bein über Keis und die Arme hinter ihm auf die Rückenlehne.
„Du hast zugehört, oder?“ murmelte er auf Keis Lippen.
„Ja,“ entgegenete der leise lächelnd.
„Gut.“ Er küsste ihn weiter, langsam und sachte.
Kei intensivierte den Kuss ein wenig, ehe er er fragte: „Warum?“
Akira wusste nicht recht, was er darauf antworten sollte, und überlegte. Kei schaute ihn ganz kurz fragend an und küsste ihn wieder.
„Weil es deins ist,“ flüsterte Akira währenddessen.
Während Kei den Kuss weiterführte sagte er: „Thanks.“
Akira lächelte. „Du machst mich nervös,“ gestand er leise. Sie würden beide wahrscheinlich bald ins Gras beißen, da konnte er auch mal die Wahrheit offenbaren.
„Gern geschehen.“ Kei grinste leicht. Akira öffnete kurz die Augen, schnaubte etwas beschämt und sah zur Seite. Kei lachte ein bisschen.
„Lach mich nicht aus, Arschloch.“
„Ich lach dich nicht aus.“
„Würde ich jetzt auch behaupten.“
„Dann sind wir ja einer Meinung.“ Kei lächelte leicht.
Darauf wusste Akira wieder nichts zu entgegnen. Anstatt etwas zu sagen, küsste er Keis Hals. Kei spielte ein bisschen mit Akiras Haaren herum.
„Bevor einer von uns endgültig dran glauben muss, wollte ich das gesagt haben. Auch wenn du dich drüber lustig machst. Du bist...“
Kei schaute ihn fragend an. „Wir werden nicht draufgehen,“ sagte er lächelnd.
„Das weißt du nicht.“ Akira patschte ihm leicht auf Nase und Mund. „Also lass mich ausreden, bevor ich aggressiv werde.“
„Okay okay.“ Kei lächelte immer noch.
Akira sah ihn an und biss sich auf die Zunge. So ging das nicht. Scheiß drauf. Frustriert sah er aus dem Fenster.
Kei drehte ihn einfach wieder herum. „Was?“
„Ich... du bist... kein Fehler gewesen,“ gab Akira kleinlaut zu. Das klang falsch.
Kei machte ein fragendes Gesicht. „Wie meinen?“ Zwar ahnte er, was Akira ihm sagen wollte, aber er konnte das nicht so ganz einordnen.
„Scheiße...“ Er konnte Kei nicht weiter ins Gesicht sehen und wandte seinen Blick abwärts. Das war nur marginal besser. „Es macht mich jedesmal fertig, wenn du mich ansiehst.“
„Wieso?“
Wieso? Akira runzelte die Stirn.
„Weil es mich nervös macht. Weil... du jemand bist... der sich einen Dreck um andere schert, aber... ausgerechnet ich falle dir auf. Das ist...“ Das wars, mehr geht nicht. Er wischte sich nervös über das Gesicht. Es fühlte sich schrecklich warm an.
Kei hatte nicht wirklich was zu erwidern. Er nahm Akiras Gesicht in seine Hände und küsste ihn. Dankbar erwiderte Akira den Kuss. Kei hatte ihn bestimmt verstanden. Kei machte sich daran, Akira seines Shirts zu entledigen. Der hob hilfreich die Arme. Kei ließ das Shirt durch den Raum fliegen und küsste Akiras Schlüsselbein. Akira schob Keis Hemd hoch und befummelte ihn dabei darunter nach allen Regeln der Kunst - sofern ein unerfahrener Teenager die beherrschen konnte.
„Es macht mir nichtmal was aus, dass bei dir alles auf Sex hinausläuft,“ murmelte er. „Das ist einfach die logische Konsequenz von-“
Von draußen waren weit entfernte Schüsse zu hören. So leise, dass Kei nicht wusste, ob Akira das überhaupt hörte. Kei war grade dabei. Akiras Hose zu öffnen.
„Nicht alles.“ ‚Aber viel‘ war deutlich zu hören, selbst wenn es nicht ausgesprochen wurde. „Von was?“ fragte er leise, während er sich weiter dem Oberkörper des Kleineren widmete.
„Von dir.“ Akira rupfte Keis Hose auf. Er hörte kein bisschen von draußen, nicht das geringste Geräusch, und selbst wenn, dann hätte es ihn kaum interessiert. Er küsste Keis Hals weiter.
„Ach so,“ grinste Kei, seine rechte Hand hatte Akiras Brustwarze gefunden, während die andere damit beschäftigt war, ihm die Hose ganz aufzumachen. Akira griff ihm in die Hose und packte ihn mit der anderen Hand am Hinterkopf, um ihn bei den Haaren zurückzuziehen und hart zu küssen. Kei erwiderte den Kuss wie Akira ihn begonnen hatte und zog den Kleineren noch ein Stück zu sich. Der kniete sich auf Kei. Das erschwerte das gegenseitige Ausziehen ein wenig, aber ihm reichte es gerade vollkommen, was ihre Hände da taten. Kei störte es nicht sonderlich, dass das Ausziehen erschwert war. Während er den Kuss aufrecht erhielt, spielte er weiter mit Akiras Nippel herum, wobei er nicht besonders zärtlich war. Mit einem unsanften Biss auf Keis Unterlippe revanchierte Akira sich. Ungeduldig massierte und rieb er Kei und hielt seinen schweren Atem zurück. Kei grinste leicht, als Akira ihn biss und küsste ihn weiter. Sämtliches Blut, dass er im Körper hatte, schien sich dort zu sammeln, wo Akira ihn so eifrig anfasste. Geschickt zog er dem Kleineren irgendwie einhändig die Hose aus. Was auch immer der Vampir da machte, es brachte Akira dazu, sich halb aufzurichten und führte irgendwie dazu, das er kurz darauf splitternackt wieder auf ihm kniete.
Kei hatte ein leichtes Grinsen auf den Lippen und biss den Kleineren zärlich, aber schmerzhaft auf die Unterlippe, als er begann es Akira gleichzutun und ihn zu massieren. Akira musste seufzen und das gleich übertünchen, indem er Kei gierig weiterküsste ohne Platz für mehr peinliche Geräusche zu lassen. Das ist doch niemals meine Stimme.
Kei hielt Akira mit der freien Hand im Nacken fest und so dicht bei sich. Er selbst atmete schnell, aber mehr Geräusche gab er kaum von sich. Dafür war sein Mund ein bisschen zu beschäftigt.
Warte, moment-
Plötzlich hielt Akira inne, schwer atmend, und versuchte, den Kopf zurückzuziehen.
„Kei, warte-“
„Hm?“ Der Vampir hielt inne, leicht überrascht.
„Ich verstehs noch nicht-“ flüsterte Akira gegen Keis Lippen.
„Was verstehst du nicht?“ erwiderte Kei leise.
„Ich weiß, warum ich dich - ich weiß nicht, warum - warum du mich-“ Vielleicht war das jetzt seine letzte Gelegenheit, das herauszufinden. Frag einfach!
„Du hast mich doch gar nicht nötig.“ Er küsste Kei noch einmal, wo sein Mund gerade so nah war. „Ich hätte mich an deiner Stelle nicht mit mir abgegeben, warum machst du die ganze Scheiße mit?“
„Hab ich nicht. Stimmt. Aber ich will dich haben.“ Er machte eine Pause. „Wenn du dafür ne rationale Erklärung willst, muss ich dich enttäuschen. Die gibt es nicht.“ Kei wusste wirklich nicht, warum. Nicht erklärbar jedenfalls und im Gefühle erklären war er nicht besonders gut.
Akira studierte sein Gesicht.
„Ich liebe dich,“ sagte er ernst und mit Nachdruck.
„Anatamo,“ erwiderte Kei ernst aber ruhig, während er Akira direkt in die Augen sah.
„Warum?!“ Akira flüsterte, aber scheinbar frustriert oder wütend, jedenfalls ver- „Hast du das gehört?“
„Was?“ Warum? Wie erklärt man das?...
Akira sah zum Fenster. Kei folgte seinem Blick. „Was is da?“
„Ich dachte, ich hätte etwas gehört,“ log Akira.
„Ach so.“ Du hörst die Schüsse nicht... Das weiß ich...
Warum muss ich alles kaputtdenken? Akira vergrub sein Gesicht in Keis Halsbeuge. Der hatte einen Arm um den Kleineren gelegt, zu sagen fiel ihm nichts ein.
„Entschuldige,“ murmelte Akira.
„Is okay,“ sagte Kei. Er lauschte der Schießerei draußen. Akira blieb so und strich nur sanft über Keis Hals und Wange und versuchte, sich zusammenzureißen.
Kei küsste ihn sanft. Zögerlich erwiderte Akira den Kuss.
„Ich habe dich nötig,“ sagte er sehr leise, ohne den Kuss zu unterbrechen oder die Augen zu öffnen.
Kei lächelte in den Kuss. Eine nonverbale Antwort war auch eine.
Die Schießerei draußen machte alles, außer leiser zu werden. Irgendwann war sie deutlich hörbar. Auch für Akira.
Der reagierte nicht, außer innezuhalten. Er behielt seine Arme um den Vampir gelegt.
Kei ließ ihn nicht los.


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