"Keine zehn Zentimeter," mutmaßte Kei. Immerhin war es
kein Durchschuss und er ein verdammt schlankes Wesen.
"Aaahrg..." oder so ähnlich, fluchte er leise, während
Colin in seinem Bein herumpopelte. Das TAT WEH, in der Tat. Aber
nicht so, als könnte er es nicht aushalten. Eine Weile lang. Er
würde morgen einiges klären müssen. "Es kann sein... dass ich
morgen nicht zur Schule komme," sagte er. Colin nickte nur.
"Stöhn nicht so laut..." Freudig überrascht vernahm er
ein leises Klicken und schaffte es, den metallenen Fremdkörper zu
packen und beim ersten Versuch herauszuziehen. Die Kugel zog
schleimige Blutfäden hinter sich her. Fasziniert legte er sie
mitsamt der Pinzette auf den Stofffetzen, den er aus Keis Hose
herausgeschnitten hatte und sah noch einmal die Wunde an. Er wusste,
was als nächstes kommen musste. Er musste die Wunde desinfizieren
und verbinden. Aber das wollte er nicht. Er sah Kei an. "Tut es
jetzt noch weh?"
Kei hob den Kopf leicht um Colin anzusehen.
"Wenn du nicht mehr darin herumfingerst, nicht," sagte er
und grinste ein bisschen. Colin zog sich die Handschuhe aus und
kletterte auf Keis Schoß. Als er rittlings auf ihm saß, wurde
offensichtlich, dass er unter dem Kimono nackt war. Er küsste Kei
wieder.
Kei vergaß schnell, dass er blutete und sein Bein theoretisch wehtun
sollte, was es kaum tat. Ein Mensch müsste sich die Seele
rausgeschrien haben mit einer Kugel im Bein. So vermutete er
zumindest. Er erwiderte den Kuss und schob eine Hand in Colins
hübsches Kleidungsstück.
Colin wollte vieles sagen, aber wusste nicht wie und was genau, und
versuchte einfach alles nonverbal auszudrücken. Er küsste ihn also
gierig weiter und hielt nur gerade so viel Abstand, wie nötig war,
um seine Hose zu öffnen. Das ging schnell, obwohl der Stoff feucht
und seine Finger vor Aufregung ungelenk waren. Kei küsste Colin
ebenso gierig, und scherte sich beinahe nicht darum, dass Colin auf
dem tiefen Loch in seinem Bein saß. Er verzog nur ein bisschen das
Gesicht und gab ein leises Stöhnen von sich – mehr aber auch
nicht. Mit einer Hand schob er den schönen Stoff von Colins
Schulter, mit der anderen half er dem Kleineren bei dem Unterfangen
Hose.
Keis gedämpfter Laut ließ Colin unwillkürlich mit einem leisen,
genüsslichen "Hm" antworten. Eilig rupfte er Keis Jeans
und Boxershorts ein Stück weit herunter und packte ihn unsanft im
Schritt, bevor er dichter heranrutschte und sich an ihn presste. Die
andere Hand hatte er in Keis Haaren vergraben. Seine persönliche
Einweihung des Teehauses hatte er sich anders ausgemalt, aber das
hier war keineswegs schlechter als seine Wunschvorstellung.
Die Schusswunde war nun nicht mehr belastet, als Colin sich vorbeugte
und damit Kei zum Zurücklegen bewegen wollte. In Wirklichkeit war
das nicht offensichtlich, da er sich nur an ihn drückte.
Kei, der sich mühelos so viertelaufrecht halten konnte, tat das auch und grinste leicht, als er Colins Geräusch vernahm und drückte ihn mit einer Hand ebenfalls dichter an sich. Während er den Kleineren so dicht bei sich hielt, lehnte er sich zurück, bis er entspannt auf dem Boden lag.
Kei, der sich mühelos so viertelaufrecht halten konnte, tat das auch und grinste leicht, als er Colins Geräusch vernahm und drückte ihn mit einer Hand ebenfalls dichter an sich. Während er den Kleineren so dicht bei sich hielt, lehnte er sich zurück, bis er entspannt auf dem Boden lag.
"Jetzt sehen wir, was du selbst an Blutverlust verkraftest,"
murmelte Colin zwischen Beißen und Lecken von Keis Lippen. Er
richtete sich auf und lockerte den Obi, um seinen Kimono besser
öffnen zu können. Dann zögerte er, als ihm plötzlich der Gedanke
kam, dass er mächtig Ärger bekommen würde, wenn seine Eltern
feststellten, dass dieses teure Kleidungsstück zerknittert,
blutbefleckt und womöglich gar beschädigt war. Er hielt inne.
"Oh, das ist gar nicht wenig," meinte Kei dazu, als mache
ihm das gar nicht viel aus. Weniger als Colin ganz sicher, aber auch
er konnte nicht unendlich viel Blut hergeben. Als Colin stillhielt,
schaute er ihn fragend an. "Was ist?"
Colin erwiderte den Blick so, als ob er vergessen hätte, dass Kei da
war. Langsam und vorsichtig kletterte er von ihm herunter. "Was
ist?" fragte Kei nun noch einmal, betrachtete den Kleineren.
Setzte sich auf.
Etwas überrascht, dass Kei ihn so einfach gewähren ließ, kniete
Colin sich hin und zog seinen Obi sehr sorgfältig und langsam ab und
den Kimono übertrieben ordentlich aus. Das dauerte. Kei grinste.
"Man kann sowas auch schneller ausziehen," sagte er. "Ich
kann dir helfen," fügte er hizu und betrachtete dabei, wie
Colin sich aus dem vermutlich übertrieben teuren Kleidungsstück
pulte.
Dann machs doch!
fuhr Colin ungeduldig durch den Kopf. Warum
bist du überhaupt plötzlich so nett und geduldig?
Nach
außen hin reagierte er nur mit einem leichten Augenrollen und ließ
sich beim vorsichtigen Ausziehen nicht aus der Ruhe bringen. Selbst
als er splitternackt und auf Halbmast dakniete, nahm er sich alle
Zeit der Welt, seinen guten grünen Kimono ordentlich, geradezu
zeremoniell zu falten.
Kei dauerte das etwas zu lange. Er nahm dem Kleineren das
Kleidungsstück halb zusammengelegt aus der Hand, beförderte es
unsanft in die nächstgelegene Ecke und Colin auf den Boden.
"So. Du brauchst zu lange dafür." Er küsste ihn.
Schon besser, dachte Colin.
"Nur
so lange wie du gewartet hast." Er wusste nicht, wo das herkam
und schämte sich sofort dafür. I'm
not that needy!
Um seine zerstörte Würde wieder etwas zusammenzusetzen, versuchte
er Kei etwas wegzudrücken, damit es so aussah, als wollte er sich
wehren. Er erwiderte den Kuss trotzdem, nur kroch er gleich darauf
ein Stück rückwärts. Grinsend packte Kei den Kleineren bei der
Schulter und verlagerte sein Gewicht so, dass Colins Zurückweichen
völlig nutzlos war, weil der Größere nun über ihm lehnte. Er lag
nicht auf ihm, sondern stützte sich mit einer Hand neben seinem Kopf
ab.
"Ich sollte das bisschen Geduld besser begraben," meinte er
grinsend und bearbeitete Colins Hals mit den Zähnen, allerdings ohne
ihn bluten zu lassen. Er wollte ihn bei Bewusstsein behalten.
"Ja,
mach das. Sie steht dir nicht." Sie
passt mir nicht. Dir steht alles.
Colin winkelte sein linkes Bein etwas an und berührte Keis Schritt
mit seinem Knie. Mit den Händen drückte er weiter gegen Keis Brust.
"Du hast heute drei Leute umgebracht. Zwei davon hast du
erschossen. Du kannst gut schießen. Ist das normal für dich?"
Ich mag, wie du
mich Süßer genannt hast.
"Wer ist Yanda Higa?" Er bewegte sein Bein etwas.
"Ich hab etwas Übung. Im Benutzen und Zielen, Menschen
erschießen tue ich selten," beantwortete Kei die erste Frage
und grinste ein bisschen bei der zweiten. "Dein Ex-Nachbar,"
erklärte er und widmete sich wieder Colins Hals und Oberkörper.
Colin schauderte und verzog das Gesicht. Nun hatte er doch den Namen
des Perversen erfahren.
"Woher wussten die, dass du hier bist?" Das war ihm
eigentlich fast egal. Er wollte Kei nur reizen. "Warst du
unvorsichtig?" Er tauschte sein Knie gegen seine Hand und
drückte zu. Der Vampir gab einen knurrenden Laut des Gefallens von
sich.
"Nein." Er biss in Colins Schulter. "Der einzige, der
unvorsichtig war, warst du."
"Was meinst du? Inwiefern?" Er quittierte den Biss damit,
dass er nun mit beiden Händen langsam rieb und drückte.
"Du warst unvorsichtig genug mir das Fenster aufzumachen."
In Keis Körper breitete sich Wohlgefallen aus, er nahm seine freie
Hand um es Colin gleichzutun. Der seufzte.
"Ich
war jedesmal unvorsichtig, wenn ich mich mit dir abgegeben habe,
Klugscheißer." Er ließ los und griff Keis Handgelenk, um
dessen Hand trotz dieses fantastischen Kribbelns in seinem Brustkorb
wegzudrücken. "Und ich bereue es minütlich," knurrte er.
Warum mache ich
immer das Gegenteil von dem, was ich will?
"Wirklich? Irgendwie kann ich das nicht ganz glauben." Kei
grinste. Das brachte ihm einen nun sehr überzeugenden Strafblick von
Colin ein.
"Jedesmal wenn du so grinst, werde ich daran erinnert, dass du
durch und durch wahnsinnig bist," erläuterte Colin kühl, ließ
Keis Hand los und krabbelte wieder rückwärts. "Und dass dir
jederzeit einfallen kann, dass ich dir tot viel besser gefallen
würde." Dass ihn das mehr anmachte als einen neuen Wall Street
Broker sein erster Jahresbonus, brauchte er dem Verrückten nicht
unter die Nase zu reiben.
"Das würdest du aber nicht lange," meinte Kei dazu.
"Lebendig gefällst du mir besser." Immer noch grinste er.
Er folgte ihm und drückte ihn dabei zu Boden. Küsste ihn. Colin
biss ihm auf die Unterlippe und musste dabei grinsen, schaffte es
aber, nicht laut zu lachen.
"Warum
hast du mir das verraten? Du hättest mich so gut erpressen können."
Er legte die Arme um Keis Nacken. "Jetzt hast du kein
Druckmittel mehr. Wie unvorsichtig
von dir."
"Ach was. Mir fallen noch mehr ein," stellte Kei klar und
grinste noch immer. Er erwiderte den Kuss und biss dem Kleineren
ebenfalls auf der Unterlippe herum. Nicht vorsichtig. Colin
unterdrückte ein Stöhnen.
"Die da wären?" Er zog an Keis Haaren am Hinterkopf.
"Das verrate ich dir nicht. Das ist mein Geheimnis," sagte
Kei und zeigte sich unbeeindruckt davon, dass Colin an seinen Haaren
zog, trotzdem hatte er seinen Kopf zurückgenommen, angenehm war es
immerhin trotzdem nicht. Colin ließ ihn los.
"Mein Druckmittel für dich ist aber kein Geheimnis. Und ich
setze es jetzt ein," kündigte Colin mit einem bösen Schmunzeln
an, bevor er sich unter Keis Griff umzudrehen versuchte, um wieder
wegzukriechen. Kei hielt ihn einfach fest, wo er war.
"Das musst du noch üben, Süßer." Grinsend schaute er den
Kleineren an. Das sah fast bedrohlich aus. Colin hielt inne und
fühlte sich so nackt wie er war.
"Das mache ich dann jetzt, ja?" schlug er vor und wand sich
weiter. Er schaffte es nur, sich fast ein bisschen auf eine Seite zu
drehen, mehr nicht.
"Üb weiter. Aber nicht jetzt." Er drehte den Kleineren
wieder auf den Rücken, wie er ihn haben wollte und bearbeitete seine
Nippel mit den Zähnen, während eine Hand in Colins Schritt
beschäftigt war. Der hob nun das Becken und stöhnte, aber ob aus
Protest und Frust oder aus Erregung war nicht offensichtlich, und
Colin selbst war sich auch gar nicht sicher. Es nervte ihn nämlich
einerseits, dass er dem Wahnsinnigen wirklich nichts entgegenzusetzen
hatte, andererseits mochte er sehr, was gerade passierte. Aber
kampflos aufgeben wollte er nicht, das würde ihn zu willig wirken
lassen.
Also landete seine rechte Hand auf Keis Gesicht und schob, seine
linke langte nach einer von Keis Händen, und seine Beine winkelte er
wieder an, um mehr Abstand zu gewinnen. Kei grinste immer noch. Er
war völlig unbeeindruckt und bewegte sich keinen Zentimeter. Widmete
sich seinen Taten.
"Try
harder." Das versaute Grinsen sollte nicht mehr von seinem
Gesicht verschwinden. Colin knurrte, stemmte beide Knie gegen Keis
Bauch und versuchte nun ernsthaft, mit der einen Hand in dessen
Gesicht und der anderen in den Haaren, seinen Kopf wegzuschieben. Kei
nahm die ihm nicht gehörende Hand aus seinem Gesicht und pinnte
Colin auf den Boden. Mit einer Hand schob er Colins Beine so zurecht,
dass er sich bequem auf seine Hüften lehnen konnte und die Versuche
ihn loszuwerden, nun entgültig fruchtlos waren. Er schaute ihm
direkt in die Augen. Colin funkelte ihn wütend an. Es sah ehrlich
aus. Welcher Natur seine Erregung genau war, konnte man eigentlich
leicht deuten. Er war genervt, aber nicht nur.
"Fuck
you!" stöhnte er frustriert und zog an seinen Armen. "Why
are you so strong!" Fuck
you, fuck me, whatever.
Kei
ließ ihn ziehen, es brachte ihm nur nichts. Leicht bewegte er sein
Becken gegen Colins. Seine Arme hielt er mit einer Hand fest. "Ich
nehm lieber dich."
Colin
legte mit geschlossenen Augen den Kopf zurück und hielt sein Stöhnen
zurück, obwohl er das fast nicht wollte. Okay,
ja, gut, einverstanden.
"Immer diese leeren Versprechen," brummte er. "Du
spuckst lauter große Töne, aber -" Kei grinste noch immer. Er
ließ seinen Worten Taten folgen. Er ließ die Hände des Kleineren
los und positionierte sich zwischen dessen Beinen, grinsend. Mehr
oder weniger schnell versenkte er zwei Finger seiner rechten Hand in
Colin. Mit der anderen Hand stützte er sich am Boden ab.
Als Kei ihn losließ, stützte
Colin sich sofort auf die Ellenbogen.
Ich glaubs nicht, warum macht
er das jetzt, wozu diese peinliche Fürsorge?
Er legte sich wieder
zurück und versteckte sein Gesicht hinter den flachen Händen. Trotz
Scham und Verlegenheit wehrte er sich jetzt kein bisschen mehr, auch
nicht zum Schein. Der
muss ja richtig in mich verliebt sein. "I need you as mine"
sagte er, "I need you as mine"... Ihm
war nicht voll bewusst, dass er letzteres zwischen seinen
unregelmäßigen Atemzügen hörbar murmelte. Dafür war er zu high.
Kei war nur kurz
pseudofürsorglich mit Colin. Bald zog er seine rechte Hand zurück
und nutzte sie stattdessen ebenfalls zum Abstützen, als er sich
selbstsicher und ohne sich von dem engen Widerstand irgendwie
aufhalten zu lassen, in Colin hineinschob. Ziemlich bald darauf
wurden die Stöße in den kleinen Körper unter ihm alles andere als
rücksichtsvoll. Das Gemurmel Colins nahm er kaum bewusst wahr. Sein
Kopf war gerade mit anderem beschäftigt als damit herauszufiltern,
was da an ganzen Sätzen aus Colins Mund kam. Das Murmeln hörte auch
schnell auf, als der Rausch, in dem Colin sich befand, um rauhe
Schmerzen ergänzt wurde. Körperlich spürte er hauptsächlich den
Druck, der sich in seinem Unterleib aufbaute, und er war halbbewusst
dankbar dafür, dass er außer Kei nur noch die rauhe Reismatte unter
sich wahrnahm, denn an Eltern, Schule oder Polizei wollte er nicht
denken müssen. Das letzte, was er unter unregelmäßigen Atemstößen
äußerte, war "Tha gaol agam ort." Er hielt die Beine um
Kei geklammert und hatte die Arme die meiste Zeit über seine Augen
gelegt. Kei hatte ein Grinsen auf den Lippen, von dem er gar nicht
wusste, dass es da war. Er beschleunigte seine Bewegungen weiter.
Colins Worten schenkte er kaum Beachtung, auch wenn er sie hörte.
Das war später wichtig. Vielleicht.
Nach sehr kurzer Zeit zog Colin
die Beine an und biss sich in den Unterarm, was sein nun fast
schluchzendes Stöhnen nur unwesentlich dämpfte, als er kam. Seine
Beine zitterten etwas, aber er hielt Kei weiter fest, und die Augen
hatte er immer noch mit dem anderen Arm verdeckt. Kei kam keine
Minute später. Etwas, aber nur etwas leiser als Colin. Eine Weile
verharrte er, wo er war. Mit einer Hand nahm er Colins Arm von seinem
Gesicht. Der gab sein Gesicht frei, das sich nun allmählich
entspannte, aber wischte sich noch schnell über die feuchten Wangen
und Augen, ehe er die Augen öffnete. Er sah Kei halbwach und ruhig
an und leckte sich über die Lippen. Er behielt ihn weiter
umklammert, aber nicht mehr so fest wie zuvor.
Der Vampir hatte das
Einschussloch in seinem Bein vergessen. Er küsste den Kleineren
gierig. Colin gab einen leisen Laut der Anerkennung von sich und
erwiderte den Kuss mit genausoviel Enthusiasmus unter großzügigem
Einsatz seiner Zähne.
Tha gaol agam ort, tha gaol
agam ort, tha gao- SHUT UP SHUT UP SHUT UP!
Er packte Kei mit einer Hand im Nacken und biss ihm hart auf die
Unterlippe. Kei zuckte leicht zusammen, grinste und biss genauso hart
zurück, sodass Colin anfing leicht zu bluten. Drückte ihn dabei ein
wenig mehr zu Boden.
Er stöhnte leicht auf und grub seine Fingernägel in Keis Nacken.
"Ah, fuck..." flüsterte er resigniert. Er war so
glücklich, dass es ihn fast ekelte, es machte ihn so aggressiv. Für
seine freie Hand fand er nun Verwendung, indem er den Arm um Keis
Rücken legte und ihn tief kratzte. Kei spürte, dass er anfing zu
bluten, wo Colin ihn gekratzt hatte. Er küsste den Kleineren weiter.
Den ersten Kratzern fügte Colin mit beiden Händen mehr hinzu, hielt
Kei mit aller Kraft mit den Beinen umklammert und knurrte leise "Tha
gaol agam ort" in den Kuss. "Tapadh leat."
Kei spürte ein wenig mehr Blut seinen Rücken herunterlaufen und
küsste ihn weiter. Ließ ihn dabei ein bisschen mehr bluten.
Gleiches Recht für alle.
"Entschuldigung... danke," sagte Colin leise und ließ Keis
Rücken in Ruhe, nachdem er die Feuchtigkeit auf seinen Händen
bemerkt hatte. Er leckte sich selbst über die blutende Lippe. Keis
Grinsen wurde etwas sanfter.
"Kein Grund dich zu entschuldigen," sagte er und küsste
den Kleineren wieder. "Bitte," gab er dabei von sich. Colin
lachte leise.
"Warum lachst du?" wollte Kei wissen, der seine Position
noch immer nicht großartig verändert hatte.
Colin grinste ihn fröhlich an
und winkte fahrig ab.
"Weil du so nonchalant bist.
Und dauernd grinst wie ein Depp." Er lachte wieder. Ich
versuche, dich kleinzumachen und mich über dich lustig zu machen, um
nicht in Ehrfurcht zu erstarren, und das kratzt dich überhaupt
nicht.
Kei küsste ihn wieder. Nach
einem amüsiert klingenden "Hm" erwiderte Colin den Kuss,
sehr zärtlich und langsam. Kei ließ sich darauf ein.
"Ich sollte öfter mal zum Teetrinken herkommen," sagte er
leise. Colin schmunzelte.
"Mit Unterhaltung und Snacks ist es jetzt doch vollständig
gewesen. Du solltest dich aber nicht jedesmal anschießen lassen, das
könnte auf die Dauer anstrengend werden."
"Ja. Und deine Mutter hat noch einen Grund mich zu hassen."
Er lachte.
"Was, wegen der ungebetenen Gäste? Nicht doch. Sie liebt
Besuch."
Jetzt lachte Kei noch mehr. "Ich werd mir Mühe geben." Er
machte eine kleine Pause. "Liebt sie auch Blut in ihrem
Teehaus?"
"Hm?" Colins Grinsen sackte etwas zusammen. "Oh..."
"Das kann man sicher verschwinden lassen, obwohl ich zugeben
muss, dass das schon was hat. So ein blutiges traditionelles
Teehaus," meinte er. Colin sah ihn blass und hilflos an und
regte sich nicht. Kei setzte sich auf.
"Was ist?" Manchmal wurde er nicht schlau aus Colin und
gerade gar nicht. Das bisschen Blut auf dem Boden war kein
Weltuntergang. In seinen Augen zumindest nicht.
Colin folgte Keis Beispiel vorsichtig und suchte dabei mit den Augen
die Bodenmatten ab. Erleichtert stellte er fest, dass sie völlig
blutfrei geblieben zu sein schienen. Was immer auf dem Tisch lag
konnte einfach abgewischt werden, also richtete er seine
Aufmerksamkeit nun auf Keis Wunde. Sie blutete nicht mehr, war aber
blutig und glänzte feucht. Nun tat es ihm Leid, dass er sie nicht
versorgt hatte, aber Kei schien ihr keine Beachtung zu schenken. Keis
Oberkörper war fast ebenso blutig wie sein Bein. Er beachtete beides
wenig. Das Blut begann zu kleben und zu trocknen.
"Tut das nicht weh?" fragte Colin, während er Kei mit
hungrigem Blick anerkennend betrachtete.
"Nah. Fast gar nicht," meinte Kei und betrachtete den
Kleineren ebenfalls.
"Das muss trotzdem saubergemacht und verbunden werden."
Colin kniete neben dem Tisch und holte ein nach Desinfektionmittel
riechendes Tuch aus einer Folie. Kei ahnte Böses. Alkohol und Wunden
vertragen sich nicht gut und obwohl er nicht gerade empfindlich war,
war das eine Erfahrung, die er nicht besonders mochte.
"Das heilt auch so."
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