Friday, October 2, 2015

Kei + Colin XXXVIII: Verlorengehen





In seinem Zimmer, nachdem er die Tür sorgfältig geschlossen hatte, zog Colin sich im Dunkeln aus und kroch nackt ins Bett.

Kei ging, nachdem er seine ergebnislose Suche und die Suchtbefriedigung beendet hatte, wieder ins Haus und schaute nach Colin. Im Wohnzimmer war er nicht mehr, also ging er nach oben und öffnete langsam dessen Zimmertür. Colins Kleider lagen auf dem Boden herum und er selbst unter seiner Bettdecke vergraben. Er gab keinen Laut von sich und bewegte sich nicht. Kei setzte sich einfach auf den Boden vor Colins Bett. Mehr nicht. Er hatte keine Ahnung, wie man sich in so einer Situation verhalten sollte, also tat er einfach gar nichts, außer mit Anwesenheit zu glänzen.
Nach kurzer Zeit drehte Colin sich um, zog die Beine an, streckte sie wieder aus, drehte sich nochmal um, wieder und wieder, bis er nach ein paar Minuten die Bettdecke wegschob und aufstand.
Kei blieb auf dem Boden sitzen und beobachtete den Kleineren lediglich.
Colin rieb sich das Gesicht und sah Kei an, setzte sich dann auf die Bettkante.
"Was machst du hier?" flüsterte er.
Gute Frage. Was genau machte er eigentlich? War er besorgt? Passte er auf Colin auf? Versuchte er das zumindest? Er wusste es nicht so recht. Und 'Ich hab mir Sorgen gemacht, glaub ich,' kam in dieser Situation bestimmt nicht so gut. Sein Blick sagte sowas ähnliches, während er noch darüber nachdachte, warum er Colin eigentlich in dessen Zimmer nachgelaufen war.
"Was willst du hier?" fragte Colin, diesmal mit Stimme. Mit einem Finger rieb er sich ein Auge. Solange der Wahnsinnige hier war, würden die anderen Wahnsinnigen nicht wiederkommen, und wenn sie nicht wiederkommen konnten, konnten sie ihr Werk nicht beenden, dachte Colin bei sich, und das wäre umso schlechter, je länger es dauern würde.
"Verhindern, dass du im Schlaf gemeuchelt wirst," sagte er schließlich, leicht trotzig angesichts Colins Ton, aber ruhig, und lehnte sich ans Bett.
"Warum?" fragte Colin. Seine Stimme war nun unruhig. Was hättest du dagegen? Dein Blutsack würde verloren gehen? Das Ding das du aussaugst und in das du deinen Schwanz steckst? Er hatte nicht zu hoffen gewagt, im Schlaf gemeuchelt zu werden, aber das schien ihm augenblicklich eine wirklich attraktive Alternative zu sein.
Da unten liegt meine geschlachtete Familie. Deinetwegen.
Der Gedanke erschreckte ihn. Das ist nicht wahr. Wenn ich einschlafe ist alles in Ordnung.
"Weil ich nicht will, dass du draufgehst?" Das wollte er wirklich nicht, nichts von dem, was in der letzen Stunde passiert war. Kei stand auf und ging zum Fenster, machte es auf und setzte sich auf die Fensterbank.
Ja, verschwinde.
Colin stand auf und ging zu dem kleinen Verstärker, auf dem die E-Geige lag. Er nahm sie beim Hals.
Kei blieb da sitzen, mit den Beinen nach draußen hängend und starrte in den Nachthimmel. Colin blieb hinter ihm stehen und hob die Geige.
Kei nahm das zwar zur Kenntnis, aber es kümmerte ihn nicht weiter. Sollte Colin ihm eins überziehen, hatte er die Geige schneller in der Hand, als Colin schreien konnte.
Colin ließ die Geige wieder sinken und blickte ein bisschen verzweifelt drein.
"Was bist du, ein -" Ihm fiel nichts ein.
"Vielleicht," sagte Kei darauf nur und sah weiter nach draußen.
"Vielleicht was?!"
"Was auch immer du mir gerade an den Kopf werfen wolltest."
Das erinnerte Colin an die Geige, die er nun wieder fester griff. Nachdem er sich über die Wangen gewischt hatte, holte er ernsthaft aus.
Kei lehnte sich so zur Seite, dass Colin ihn nicht traf, er aber immer noch aussah als säße er bequem, nur eben an der anderen Fensterecke. "Daneben."
Die Geige krachte auf die Fensterbank. Ohne Nachzudenken oder zu Zögern schlug Colin noch einmal zu, diesmal diagonal, sodass er Kei nicht verfehlen konnte, solange er sich noch im Fensterrahmen befand. Kei wehrte den Schlag mit einem Arm ab. Das Instrument gab noch einen deutlichen Knackton sich.
"Wenn du willst, dass ich gehe, kannst du's mir auch sagen," sagte er ruhig.
Colin ließ die zerbrochene Geige auf den Boden fallen.
"Verschwinde." Er war erstaunt darüber, wie ruhig er klang.
Kei ließ sich vom Fensterbrett fallen und war bald darauf in der Nacht verschwunden. Er ging ohne ein weiteres Wort.

Er ging nicht nachhause, sondern wanderte die ganze Nacht in der Stadt herum und dachte nach, versuchte seine Gedanken zu ordnen und die verschiedenen Gefühle, die eigentlich alle scheiße waren, loszuwerden.
In einem Industriegebiet richtete er ein Massaker an, bei den Leuten, die möglicherweise dafür verantwortlich waren, dass Colins Familie tot war. Seinem Boss schrieb er danach, dass man dort mal aufräumen müsse und das am besten gestern. So ging das die ganze Nacht weiter.

Als Kei tatsächlich ging, fühlte Colin sich sofort weniger belästigt, aber hauptsächlich im Stich gelassen. Er wollte nicht bei Kei sein und konnte gleichzeitig nicht fassen, dass er ihn ohne jegliches Zögern oder einen Einwand einfach so in dem Haus allein ließ, in dem sie gerade eben seine brutal ermordete Familie gefunden hatten. Er hatte ihn nicht angefasst oder von sich aus mit ihm gesprochen, außer um ihm ein spontanes Begräbnis vorzuschlagen.
Er wusste nicht, ob er die Polizei anrufen sollte.
Er wusste nicht, was er mit den Leichen machen sollte.
Er wusste nicht, was er machen sollte.
Also weinte er nur. Er schloss das Fenster und kroch zurück unter die Bettdecke.
We wish you a merry christmas, we wish you a merry christmas, we wish you a merry christmas, and a happy new year. Good tidings we bring, to you and your kin, we wish you a merry christmas and a happy new year.
Er rief die Polizei an.
Kei hatte gesagt, er solle auf ihn zeigen, wenn die Polizei anklopft. Kei konnte auf sich selbst aufpassen.

SONNTAG/WEIHNACHTEN
Nachdem Kei seinen Blutrausch ausgelebt hatte, wanderte er einfach nur noch durch die Gegend, betrank sich, lieferte sich ein Motorradrennen mit einem Polizeibeamten und brachte nur so aus Spaß noch ein paar Leute um. Erst als der Morgen graute, fand er seinen Weg zurück in seine Wohnung.

Am anderen Ende der Stadt saß Colin mit seinem Geigenkasten in den Armen und in frischer Kleidung in der Küche am Tisch und starrte blind und müde aus dem Fenster, wo die Sonne hereinzublinken begann, während überall im Haus Leute unterwegs waren.
Als es hell wurde, ließ er sich nicht davon abhalten, durch das Wohnzimmer zu gehen und die Weihnachtsgeschenke unter dem Baum zu inspizieren.
Den Wollmantel, den er auspackte, zog er sich sofort an. Das Buch blätterte er durch, bevor er es sich in die Innentasche des Mantels steckte, gefolgt von der Weihnachtskarte mit Geld. Die Polizisten ließen ihn gewähren, scheuchten ihn dann aber hinaus, um mit einer beanzugten Frau zum Präsidium gefahren zu werden. Er nahm den Geigenkasten mit.

Kei lag auf seinem Bett, ausgezogen. Die blutige Kleidung lag auf dem Boden. Daneben eine leere Zigarettenschachtel und ein Messer. Sein Helm lag auch irgendwo dazwischen. Der Polizist, mit dem er gefahren war, war tödlich verunglückt, als er Kei abbremsen wollte und nicht damit gerechnet hatte, dass der gern Hollywoodstunts nachmachte.
Die Nachrichten waren voll von dem, was er in der Nacht hinterlassen hatte und dem, was in Colins Haus geschehen war. Nur kurz tat er sich das an, dann ging er eine Ewigkeit lang duschen und zog sich an.

Im Laufe des Morgens, an dem ihm ein gutes Frühstück vorgesetzt wurde, durfte Colin auf die Toilette gehen und war gleichzeitig enttäuscht und erleichtert darüber, dass ihn niemand begleitete. Auch machte es niemandem etwas aus, dass er seine Geige mitnahm, denn die hatte er sowieso die ganze Zeit festgehalten, und den Mantel hatte er gar nicht erst ausgezogen. So war es ihm ein Leichtes, einfach aus dem Gebäude zu spazieren.

Kei verbrannte noch ein bisschen mehr Geld in seinen Lungen und spielte Gitarre, den ganzen Vormittag lang.

Draußen versteckte er seine zusammengebundenen Haare unter der Mütze, um nicht so sehr aufzufallen, und ging auf möglichst stark bevölkerten Umwegen zu dem Stripclub, in dem er festgehalten worden war.
Da fand er aber niemanden.
Die Tür war nicht nur verschlossen sondern sah obendrein so aus, als würde sie es bis zum Sankt Nimmerleinstag bleiben. Also machte er sich auf den Weg zu Keis Wohnung.

Kei hatte eben diese Wohnung mittlerweile durchgelüftet und saß mit Kippen und Gitarre auf dem Bett.
Colin klingelte.
Kei ging zur Tür, öffnete unten ohne sich zu erkundigen, wer da war und machte auch oben die Tür auf, ehe er sich wieder seiner Gitarre widmete und sich wieder aufs Bett setzte.
Gemächlich, weil er müde, hungrig und generell apathisch war, ging Colin hinauf, sodass es ein paar Minuten dauerte, bis er ankam. An der offenen Wohnungstür zögerte er, dann trat er ein, schloss hinter sich die Tür und wartete.
Kei schlenderte zur Tür, als er merkte, dass sein Besuch nicht weiter herinkam als hinter die Tür. Als sein Blick auf Colin fiel stutzte er leicht. Den hatte er nicht erwartet. Schon gar nicht so früh. Fragend sah er ihn an. Der Gesichtsausdruck brachte Colin zum Glühen. Er war aber zu müde, um viel Regung zu zeigen.
"Du weißt, wo man die Leute finden kann," sagte er. Er hatte nicht einmal seinen Mantel geöffnet oder den Geigenkasten abgestellt.
"Wenn du die aus dem Club meinst, die sind alle tot."
"Alle?"
"Viele. Ich weiß nicht, wer da noch herumkriecht."
Colin sah verwirrt und verletzt aus. "Warst du das?"
"Viele von denen, ja."
"Wann?" Er biss sich auf die Lippe, aber seine Augen konnte er nicht am Lecken hindern.
"Gestern, heute. Irgendwann nachts."
"Warum hast du damit bis jetzt gewartet, wenn du wusstest, wo sie alle sind?!"
"Wer sagt, dass ich das wusste?" In der Tat hatte Kei diese 'Versammlung' in der verlassenen Fabrik eher zufällig gesprengt.
Colin schnaubte verächtlich.
"Du bist einfach losgezogen und hast innerhalb von ein paar Stunden herausgefunden, wo sich die Arschlöcher aufhalten und sie abgeschlachtet - wenn das so einfach war, WARUM HAST DUS NICHT VORHER GEMACHT?!" Er ging rasch auf Kei zu und versuchte, ihn zu schubsen.
"Ich hab sie nicht gesucht, okay?" Kei hielt ihn einfach auf.
"Ach, du bist rein zufällig über sie gestolpert?!" Er versuchte es nochmal.
"Wenn du willst, ja." Kei hielt ihn wieder einfach fest.
"Wenn du - wenn ich WILL - GRAH!" Er riss sich los, oder versuchte es.
Kei hielt ihn weiter fest. "Ich hab sie nicht gesucht. Ich hab sie zufällig gefunden. Ich bin nur absichtlich auf das Gelände gefahren."
"Also wusstest du doch, wo sie waren." Er setzte den Kopf auf Keis Brust und versuchte so, sich loszustemmen.
"Nein."
"Du lügst IMMER." Colin versuchte, eine von Keis Händen zu beißen.
Kei ließ ihn. "Tu ich? Wenn du das sagst." Sein Ton war neutral, aber man hörte ihm an, dass er Colin gerade nicht ganz ernst nahm. Colin seufzte frustriert, als auch seine Zähne ihm nicht weitergeholfen hatten, und schüttelte kurz seine Arme.
"Warum hältst du mich noch fest?" maulte er.
Kei küsste ihn kurz. "Einfach so."
Das ließ Colin erschrocken zurückfahren. Und Kei entgeistert anstarren. Kei schaute ihm einfach die Augen.
"Bist du nur hier um mich zusammenzufalten?"
"... Ich bin hier, um zu erfahren, wo diese Leute..."
Kei nannte ihm die Adresse des Hauptquartiers der Leute, die er hinter dem Anschlag vermutete und deren Großteil er abgeschlachtet hatte.
Colin sah ihn vorsichtig an. "Ist das da, wo du heute schon gewesen bist?"
"Nein. Wo ich war ist ein Fabrikgelände."
"Danke," sagte Colin tonlos. Er versuchte, seine Arme zurückzunehmen. Kei ließ ihn los.
"Wenn du sterben willst, gehst du da allein hin, wenn nicht, dann lässt du's bleiben," sagte Kei ebenso tonlos.
Colin sah ihn mit einem Blick an, der ihm bedeutete, dass er verstanden hatte, und hob seinen fallengelassenen Geigenkasten wieder auf. Er richtete seine Mütze und öffnete die Tür.
"Pass auf dich auf," sagte Kei leise und lehnte sich an die Wand.
Scheinheiliger Bastard, dachte Colin bitter. Äußerlich blieb er genauso kaputt und verletzt wie zuvor und schien Kei zu ignorieren. Er schloss die Tür und ging.

Kei ließ ihn gehen und ging zurück zu seiner Gitarre, nachdenklich begann er wieder zu spielen. Eine Weile lang, ehe er sich anzog und mit dem Motorrad zu der Adresse fuhr, die er Colin genannt hatte. Natürlich war er schneller da, denn das war ziemlich weit weg von seiner Wohnung. Er wartete dort versteckt, nur für den Fall, dass Colin etwas sehr dummes vorhatte.

Colin fand das beschriebene Bürogebäude mit Leichtigkeit und ging anstatt zum Haupteingang in die Tiefgarage, deren Rollgitter geschlossen war, das aber nur Fahrzeuge aufhalten sollte, und so rechts und links breite Spalten zum Hindurchgehen bot. Er war nicht vollständig davon überzeugt, hielt es aber für möglich, dass Kei ihn hier abfangen wollte oder ihm nur Mist erzählt hatte, also hielt er es für besser, diesen Hintereingang und das Treppenhaus anstelle des Fahrstuhls zu benutzen.
In der fünften Etage ging er auf den Flur und sah sich seelenruhig um.

Kei saß auf seinem Motorrad und lauschte der Umgebung. Falls irgendjemand schreien würde, was er nicht erwartete, dann würde er er das mit Sicherheit hören. Colin musste mittlerweile auch angekommen sein, wenn er wirklich hatte herkommen wollen.
Nach etwas mehr als einer Stunde bekam Kei eine Bildnachricht von Colins Nummer.
Kei nahm sein Handy und sah auf die Nachricht.
Auf dem ersten Foto war Colins Rücken zu sehen, von großen lila Flecken und roten Striemen übersät, auf dem zweiten seine Kehle mit den alten Verletzungen, an die ein Taser gehalten wurde. Darauf folgte Text:
'Und er ist freiwillig gekommen. Er hat uns von sich aus deine Nummer gegeben. Was hältst du davon? Was sagt das über dich aus?'
Kei schrieb nur zurück: 'Was wollt ihr damit bezwecken? Euren Tod? Könnt ihr haben...'
Er stieg von seinem Motorrad und betrat das Gebäude.
Er bekam eine SMS: 'Wir tun allein, worum er uns gebeten hat.'

Im nächsten Moment hatte der Typ, der geschrieben hatte, eine Kugel in der Brust und die Tür ein Loch.
Colin saß oberkörperfrei auf einem Sofa in diesem Bürozimmer, das von noch mehr Mafiosi bevölkert war, die sich nun alle in erwarteter Weise rührten. Ein paar gingen in Deckung. Colin hielt den Elektroschocker von dem Foto selbst in der Hand. Keiner der Männer war in seiner Nähe gewesen.
"Was machst du für Scheiße?" fragte Kei den Kleineren lauter als gewollt.
Oh, er hat Gefühle, dachte Colin dumpf und hob eine Augenbraue.
"Deinen Job. Oder euren," sagte er in den Raum hinein. Dann taserte er sich.
"Ach, meinen? Das wär mir neu." Kei schoss so auf den Taser, dass er Colin aus der Hand flog.
Die Drähte hatten seinen Hals längst erreicht, flogen nun hinter der Pistole her durch den Raum an die Wand, und Colin lag zuckend und keuchend auf dem Sofa.
Die Männer eröffneten gemeinsam das Feuer auf Kei.
Kei wurde mehr oder minder durchsiebt, schoss aber zurück und traf deutlich besser. Es dauerte nicht lang, bis die Männer im Raum tatsächlich tot waren, auch einschließlich derer, die hinterher dazugekommen waren. Kei hatte einiges an Blut verloren, während er so zerschossen worden war.
"Wenn du sterben willst, nur zu," sagte er zu Colin. "Aber erst bringst du mich um und danach machst du den Job richtig und nicht mit Hilfe von solchen Wichsern, klar?"
Colin lag zitternd herum und konnte den Blick nur so weit auf Kei richten, wie es die Lage seines Kopfes auf der Sofalehne zuließ. Er schaffte es aber, eine Hand etwas zu heben und Kei damit zu bedeuten, näher zu kommen.
Kei ging zu ihm und betrachtete ihn von oben bis unten. "Du siehst scheiße aus."
Colin lachte ein bisschen. Sein unregelmäßiger Herzschlag wurde langsamer. "Wie schrecklich."
"Wenn du jetzt draufgehst, kannst du in der Hölle was erleben." Er nahm ihn hoch und brachte ihn nach draußen.
Von dort ging es mit dem Motorrad weiter ins Krankenhaus, wo er ihn in der Notaufnahme ablieferte.

Nachdem er auf sein Motorrad gestiegen war, ging er an das klingelnde Handy.
Es war dieselbe Krankenschwester, die sie aufgenommen hatte. Sie informierte ihn sachte darüber, dass sie nach seinem Herzstillstand kurz nach der Aufnahme nichts mehr tun konnten. Sie fragte, wen sie aus seiner Familie benachrichtigen solle.
Kei erklärte ihr, dass die Verwandten, die er kannte, tot waren und er keine andere Nummer hätte und bedankte sich monoton für ihre Hilfe. Er ging zurück zum Krankenhaus und betrat den Raum, in dem er Colin zurückgelassen hatte.
"Das kriegst du zurück. Irgendwann," sagte er leise zu dem Toten. Colin wurde zugedeckt und bekam einen kleinen Zettel, bevor er hinausgeschoben wurde.



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