Saturday, September 26, 2015

Kei + Colin XXVI: Teezeremonie und Katana



Als er das Teehaus betrat, lehnte er sich drinnen an einen Balken und zog die klatschnasse Jacke aus, ließ sie auf den Boden fallen – und wartete.
Nur wenig später – ungefähr so lange, wie es wohl dauerte, sich umzuziehen und auf konventionellem Wege in den Garten zu gehen – kam Colin beim Teehäuschen an und schob die Tür auf. Er war nicht sehr nass geworden, obwohl sich seine Haare schon etwas lockten, und er zog sich sofort die Holzsandalen und feuchten Socken aus. Ohne Kei anzusehen, kam er herein und kniete sich in seinem grünen Kimono mit kupferfarbener Stickerei auf den Tatami und schob die Tür wieder zu.
Kei staunte, als er Colin erblickte. Er selbst hatte sich an der Tür des Teehauses die Stiefel ausgezogen und sie ein wenig unachtsam neben die Tür gestellt. Der Vampir ging auf Colin zu, betrachtete ihn dabei und ließ sich elegant vor ihm auf den Boden gleiten. "Der Kimono steht dir echt gut," tat er seinen Gedanken leise kund. Colin musste verlegen lächeln.
"Danke. Willkommen," sagte er in höflicher Formel mit einem tiefen Kopfnicken. Er brachte es zwar fertig, Kei anzusehen, aber wandte den Blick sofort wieder ab und sah zu einer dunklen Holztruhe, die an der gegenüberliegenden Wand stand.
"Jetzt muss ich dir auch Tee machen," sagte er leise und erhob sich, um zu dem Kasten mit den Utensilien zu gehen. Kei lächelte. Bedankte sich höflich und wartete ab, was noch passieren würde. Er kannte Teezeremonien zwar, war aber nie selbst an einer beteiligt gewesen. Und irgendwie hatte er sich die Umstände für ein solches Event immer anders vorgestellt. Vielleicht mit seinem Boss bei irgendeinem wichtigen Treffen, wenn der ihn dabei haben wollte – aber er hätte nie damit grechnet, dass Colin ihm eine private abhalten würde.
Colin ging zu der Holzkiste und kniete sich davor, öffnete sie und entfaltete sie wie einen Schrankkoffer. Sie enthielt Schälchen, Fläschchen, weitere kleine Holzschachteln, zwei Kessel mit Stövchen und kleine Brennschälchen. Er musste etwas überlegen, suchte sich aber selbstsicher die Dinge heraus, die er brauchte und trug sie zu dem niedrigen Tisch. Er stellte seine Schachtel dort ab und bedeutete Kei mit einer winkenden Geste und einem warmen Lächeln, sich an die gegenüberliegende Seite des Tisches zu setzen. Kei erwiderte das Lächeln, noch immer ein wenig erstaunt, ebenso warm und setzte sich an den Tisch. In seinem Kopf ging alles mögliche durcheinander. Der Moment gerade, was man sonst noch so in diesem Teehaus machen könnte. Die Gedanken an seine Kollegen schob er einfach mal ganz beiseite.
Colin baute seine Schälchen, Matten, Löffel und alles andere vor sich auf und zündete den kleinen Topf unter dem Stövchen an. Dann goss er Wasser aus einer großen Kanne in den Kessel. Während es heiß wurde, sortierte er die Utensilien auf dem Tisch, etwas überlegend. Er wusste offenbar, was zu tun war und machte keine Fehler, musste aber immer wieder über seinen nächsten Schritt nachdenken. Er war sehr konzentriert.
"Ich habe leider keine Süßigkeiten. Oder Unterhaltung. Also ist es nicht ganz komplett," entschuldigte er sich. "Warst du schonmal bei einer Teezeremonie?" Er hatte vergessen, dass er das schon einmal gefragt hatte. Er sah Kei zwischendurch an.
"Nein, noch nie. Ich hab nur aus der Ferne mal welche gesehen," erklärte er ruhig und schaute Colin zu.
Kei bemerkte nicht, dass er sein Telefon gar nicht wieder eingesteckt hatte und so war auch dessen Klingeln nicht zu hören. Was er nicht wusste war, dass es mehrmals dringlich klingelte. Völlig unbemerkt.
Colin schmunzelte leise. "Dann sind wir jetzt fast quitt. Es freut mich, dich auch entjungfern zu dürfen." Er fuhr damit fort, das Pulver zu mischen, das heiße Wasser aufzugießen und den Tee aufzuschäumen.
Kei grinste leicht dreckig. Sein Blick sprach Bände, aber den Kommentar behielt er für sich. das Grinsen wurde bald wieder zu einem Lächeln. In der Ferne waren Motorengeräusche zu hören, so still war es. Und Regen, der aufs Dach trommelte. Colin, der etwas erleichtert schien, das Teemachen nach allen Regeln der Kunst korrekt zuende bringen zu können, wischte den Rand des hübschen schwarzen Schälchens ab und reichte es mit beiden Händen mit gesenktem Blick über den Tisch. Er hielt es in einem gefalteten weißen Tuch, das vor der Hitze schützen sollte. Kei nahm das Schälchen dankend entgegen, als er hörte, wie sich die Motorengeräusche näherten und ganz in der Nähe zum Stehen kamen.
"Erwartet ihr noch irgendwen? Draußen scheint ein Besucher zu sein, hörst du das?" fragte er Colin, an seinem Tee nippend. Heiß! Aber gut!
Colin legte die Hände schön förmlich in den Schoß und schüttelte den Kopf.
"Nicht, dass ich wüsste. Dafür ist es zu spät. Aber wir haben ja noch Nachbarn übrig." Er lächelte zufrieden, als Kei den Tee zu mögen schien.
Kei grinste. "Ich vergaß!" Die Leute, denen die Fahrzeuge gehörten, näherten sich. Kei hörte Klettergeräusche als kämen sie über die Mauer mit dem Zaun. "Der Tee ist gut!" teilte er mit. "Und die Besucher scheinen deine zu sein, sie klettern gerade über den Zaun." Er kramte einhändig nach seinem Telefon... "Shit. Mein Handy liegt noch in deinem Zimmer," stellte er fest und seufzte. "Wenn die nicht in Richtung Tür gehen, schau ich mal nach, wer da zum Spielen kommt," sagte er und genehmigte sich noch einen Schluck Tee. Colins Lächeln war indes hinuntergefallen.
"Verarschst du mich?" Er machte keine Anstalten, sich zu erheben oder aufzuräumen.
"Heute nicht, nein. Da sind ein paar Penner über deinen Zaun geklettert." Kei war die Gelassenheit in Person. Tatsächlich störte ihn das wenig, aber er wollte wissen, wer da warum in Colins Garten herumkreuchte. Er bezweifelte, dass die wegen Colin da waren. Die Teetasse leerend erhob er sich. "Ich geh mal nachsehen."
Colin blinzelte und sah zu ihm auf. Nach ein paar Sekunden stand er auch auf und ging ihm barfuß nach. Kei machte sich keine Mühe, leise zu sein. Auch ließ er Colin ihm auf die winzige überdachte Veranda des Teehäuschens folgen.
Als sie die fremden Leute sehen konnten sagte er: "Warte hier, Colin, ich bin gleich wieder da."
Er schlenderte zu den Männern hinüber.
"Darf ich fragen, was ihr Penner hier wollt?!" Als sich einer umdrehte, erkannte er ihn. Was macht der denn hier?
"Wir wussten, dass du hier sein würdest... ich mach's kurz. Hast du Higa Yanda umgebracht?"
Kei stutzte unmerklich. Was haben die mit dem Perversen zu tun?
"Darf ich fragen, was drei unterbemittelte Kreaturen wie euch angeht, was ich getan oder nicht getan habe?" Der Mann, der Kei am nächsten stand, kam auf ihn zu.
"Das ist ne Nummer zu groß für dich, Kleiner. Du wirst wohl unwissend sterben müssen." Er zog eine Waffe und hielt sie dem Vampir entgegen. Kei fing an zu lachen, ganz leicht.
"Pack das Spielzeug weg, Wichser. Du kannst deinem Boss ausrichten, dass ich mehr weiß, als ihm lieb ist. Mich zu töten wäre ein großer Fehler." Er blickte kurz in Richtung des Hauses. Die Glasschiebetür zum Wohnzimmer stand etwas offen. Drinnen an der Wand hingen drei schöne Katana. Er grinste. Colin, der auf Keis Geheiß hin gern unter dem vorstehenden Dach des Teehauses stehengeblieben war, hielt unwillkürlich die Luft an, als der Mann die Pistole zog und auf Kei richtete. Er schielte zum Wohnzimmer hin und hoffte, dass falls Hiroki aufwachen sollte, er geistesgegenwärtig genug war, die Polizei zu rufen und sich nicht selbst einzumischen. Colin selbst begann, sich hoffentlich unbemerkt, seitwärts gehend zur Terrasse mit der Schiebetür zu stehlen. Aus dem unbemerkt wurde aber nichts und einer der drei Männer stellte sich vor ihn und packte ihn stoisch beim Oberarm.
Für einen Japaner war der Mann ziemlich bullig, fand Colin. Er fand auch, dass der Griff etwas wehtat, aber er sagte nichts und gab auch sonst keinen Laut von sich.
Kei sprang in die Luft, drehte einen angeberischen Rückwärtssalto und landete direkt vor der Terrassentür. Ehe die Typen merkten was geschah, stand er mit dem größten der drei Schwerter in der rechten Hand wieder in der Tür.
"Wenn ich du wäre, würde ich ihn loslassen," riet er dem Mann, der Colin festhielt. Die anderen standen mit offenen Mündern da, als sie feststellten was gerade geschehen war. Die Waffen der Männer richteten sich langsam auf Kei.
"Ich würd mich auch loslassen," konnte Colin sich nicht verkneifen, nachdem er sich von seiner Überraschung über Keis Artistikeinlage erholt hatte. Er hatte sowas ähnliches von ihm immerhin schonmal gesehen, im Gegensatz zu diesen Männern.
Seine Wortmeldung machte den Herrn, der ihn festhielt, allerdings wieder auf ihn aufmerksam und brachte ihn nur dazu, seinen Griff noch fester zu schrauben. Das tat nun wirklich weh. Aber das einzige, was Colin wirklich Sorgen machte – schließlich hatte er da einen bewaffneten Vampir auf seiner Seite, der konnte sie beide problemlos verteidigen – waren die Schalldämpfer auf den drei Pistolen. Sie bedeuteten, dass egal was hier nun passierte, keine Kavallerie kommen würde.
Kei stellte sich lässig zwischen Colin und den Mann, der ihn festhielt.
"Sag mal, Süßer, wie scharf sind deine Katana?"
Colin wurde spontan schwindlig. Ha. Süßer. Er fühlte sich etwas betrunken.
"Heh. Gar nicht." Danach wurde er sofort von dem bulligen Typen zur Seite gerissen, der ein paar Schritte zurückmachte, zurück zur Tür des Teehauses, und ihm die Mündung seines Schalldämpfers an die Schläfe hielt.
"Wie schade, ich werde das beizeiten ändern, aber das geht auch so." Mit einem schnellen und vor allem harten Schlag in die Halsbeuge des Mannes, der Colin festhielt, schickte er ihn zu Boden, und die Pistole flog aus seiner Hand. Dass Kei sich wieder bewegt hatte, nahmen die anderen beiden Männer erst dann wahr, als es schon zu spät war und der Vampir die Pistole des Bewusstlosen/ Sterbenden/ Toten/ was auch immer in einer und das stumpfe Katana in der anderen Hand hielt. "Ich hab dich gewarnt," sagte er zu dem am Boden liegenden, als sich plötzlich ein Schuss löste. Die zwei verbleibenden Männer grinsten, als Kei zusammenzuckte, gar zu Boden zu fallen schien.
Entgegen ihrer Erwartung erhob er sich aber wieder.
"Das tat weh, Wichser." Kei knallte den Schützen einfach ab, der ihm wohl hatte Respekt beibringen wollen. "Verpiss dich oder stirb," sagte er zu dem letzten Verbliebenen.
Colin hatte sich aus dem verkrampften Griff des stämmigen Kerls gelöst und war dabei gewesen, sich wieder aufzurichten, als Kei geschossen hatte. Er staunte die Szene atemlos an und beachtete den Mann, der ihm mit zerstörtem Hals zuckend zu Füßen lag, überhaupt nicht. Fieberhaft versuchte er in der Dunkelheit und dem fallenden Regen auszumachen, wo Kei getroffen worden war. Und er hatte dazugelernt. Wenn er wieder irgendwie auf sich aufmerksam machte, würde der dritte Mann möglicherweise auf ihn schießen und nicht auf den Vampir mit den fantastischen Reflexen. Also hielt er brav den Mund und die Füße still und sah nur zitternd zu. Hey, es war kalt. Und aufregend. Er zitterte nunmal.
"Hörst du schwer?" fragte Kei den Mann, der noch immer dastand und sich nicht rührte, die Pistole weiterhin auf ihn richtete, jedoch etwas besser zielte als sein Kollege. Kei sah, dass er im Begriff war abzudrücken und kam ihm zuvor. Schoss ihm ins Handgelenk, sodass die Waffe zu Boden fiel und der Typ aufschrie. "Verpiss dich," wiederholte Kei.
Colin war hingerissen. Er war froh, dass er sich selbst nicht sehen konnte, wie er mit wahrscheinlich abgrundtief bescheuertem Gesichtsausdruck den Jungen mit dem Schwert und der Pistole angaffte. Außerdem wurde er dabei unterbrochen, ehe er sich zu sehr darüber ärgern konnte, weil ihn der Mann zu seinen Füßen plötzlich beim nackten Knöchel packte. Als ziemlich reflexartige Reaktion darauf hob Colin seinen anderen Fuß und trat dem Mann mit der Ferse in die tiefe Wunde im Hals. Dies ließ den Sterbenden so heftig zusammenzucken, dass er Colin den Fuß wegriss. Mit einem kleinen Ausruf der Überraschung fiel Colin polternd auf die kleine Veranda des Teehauses.
Kei grinste, als er den Sturz hinter sich hörte. "Verpiss dich endlich," sagte er dem Typen vor sich, der nur mit seinem zerstörten Handgelenk beschäftigt war. "Oder du hast gleich noch viel mehr Sorgen." Der Mann schaute ihn wimmernd vor Schmerzen an. Kei ging zu ihm und schlug ihm mit dem Katana die Halswirbel kaputt.
Er steckte sich die Pistole hinten in den Hosenbund und ging zu Colin, reichte ihm eine Hand. "Alles klar?"
Colin nahm seine Hand und stand auf. Er starrte Kei nur voller Verblüffung an, während Bewunderung, Ratlosigkeit, Erregung und vielleicht noch andere Dinge darum kämpften, gleichzeitig verbal ausgedrückt zu werden. Da fiel sein Blick auf den großen dunklen Fleck auf Keis Oberschenkel.
"Nein, du bist verletzt," antwortete er atemlos. Dann langte er nach Keis Nacken und küsste ihn heftig.
"Das ist nur ein -" Er wollte noch 'Kratzer' sagen, wurde aber unterbrochen. Er erwiderte den Kuss und umarmte Colin einhändig. In der anderen Hand hielt er das Schwert. Um sie herum lagen drei Tote in Colins Garten. Es regnete noch immer in Strömen und der Morgen war noch weit weg.
Nach nur ein paar Sekunden unterbrach Colin den Kuss und keuchte: "Die müssen hier weg." Er hielt Kei weiter fest. "Meine Mutter kommt irgendwann nach Hause." Vielleicht war sie längst zurückgekommen, während sie im Teehaus gewesen waren, Colin hatte keine Ahnung, wie spät es war. Er sah sich um, schwindlig wie zuvor, und sah neben dem schwarzen Chrysler eine weitere schwarze Limousine stehen. Frau Hammerer war also wieder zuhause. Sie konnte jederzeit aus dem Fenster sehen. Oder Hiroki. Oder-
Kei grinste. "Ja. Die müssen verschwinden. ich hab auch schon eine Idee, wie." Er schielte auf den Wagen, mit dem die ungebetenen Gäste gekommen waren. Wie er wohl schaut, wenn er erfährt, dass ich Autofahren kann? leicht amüsiert schaute er zu Colin. "Sei so gut und pass auf, ob jemand nach draußen kommt, ja? ich gehe den Müll rausbringen," sagte er und schulterte zwei der Toten auf einmal und warf sie nacheinander über den Zaun, ehe er sie auf der anderen Seite in deren Wagen verfrachtete. Beim dritten hatte er den Schlüssel dazu gefunden.
Oh. Ein schlauer Einfall. Colin war beeindruckt. Er ging etwas hinterher, schob die Terrassentür zu und sammelte dann mit spitzen Fingern die beiden restlichen Handwaffen der Männer ein. Er wusste, dass man sie sichern musste, aber fand den Schalter dafür nicht und brachte die Pistolen nur vorsichtig in das Teehaus und legte sie dort auf den Tisch. Dann kniete er sich davor, wischte sich die nassen Locken aus dem Gesicht, die aus seinem Zopf herausgefallen waren und wartete.

Kei hatte bald auch den dritten im Kofferraum verstaut und seinem Boss ein spätes Geschenk vor die Tür gestellt, als er nach etwa einer halben Stunde zurückkam und und das Teehaus – ganz artig ohne Schuhe – betrat.
"Müll ist entsorgt," verkündete er. Das stumpfe, aber echte Dekoschwert hielt er wieder in der Hand. "Weißt du, ich hätte gern ein richtiges Katana. Aber ein scharfes."
Colin sah zu ihm auf. Das Zeitfenster, das Kei ihm gelassen hatte, hatte er genutzt, um einen Erste-Hilfekasten aus dem Haus zu holen. Dieser stand nun vor ihm auf dem niedrigen Tisch und er selbst lag ein bisschen davor, halb eingenickt. Nun setzte er sich gerade auf. Er nickte. Er wollte auch, dass Kei ein scharfes Schwert besaß. Hach. Er tätschelte die Matte neben sich und nahm die Schere aus dem Kasten. Kei setzte sich neben ihn. Er war völlig durchnässt. Er zog das Shirt aus, das mittlerweile einiges mehr wog, und ließ es mit einem lauten Flatsch auf den Boden fallen. "Die kommen erstmal nicht wieder."
"Wäre lustig. Vampire gegen Zombies," sagte Colin, als er sich Keis verletztes Bein nahm und ihm mit einer flachen Hand auf der Brust bedeutete, sich etwas zurückzulehnen. Kei lehnte sich etwas zurück, auf die Ellenbogen, und wartete auf das, was Colin vorhatte. Vermutend, dass es wehtun würde.
"Ja, aber nur wenn ich größere Waffen kriege." Colin warf einen Blick auf das Schwert. Es war das längere der drei. Er sah Kei kurz trocken an und widmete sich dann der Hose.
Vorsichtig tastete er nach dem Loch, das erschreckend hoch saß. Er hob den Stoff hoch und schnitt ihn vom Loch ausgehend auf. Als er die Wunde freigelegt hatte, legte er die Schere auf den Tisch und nahm eine lange Pinzette zur Hand.
"Brauchst du etwas zum Draufbeißen?" fragte er Kei, nachdem er eine Hand auf die Wunde gelegt hatte. Er war sehr verlegen. Das hier war alles sehr... er hoffte, dass er nicht vor lauter Verzückung über... alles... zu schlampig arbeitete und irgendeinen großen bleibenden Schaden bei Keisuke verursachte.
"Du hättest die Hose auch ausziehen können. Jetzt ist sie ganz kaputt." Kei betrachtete den zerschnittenen Stoff um sein rechtes Bein. "Ich werd's auch so überleben," fügte er hinzu und legte sich entspannt zurück. "Lass dir nicht zu lange Zeit damit. Das wird echt wehtun."
Colin leckte sich die Lippen um ein unerwartetes Lächeln zu kaschieren und zog die Wunde mit zwei Fingern auseinander.
"Ich habe keine Ahnung, wie tief sie drinsteckt..." Er stecke die Pinzette hinein.


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